4/27/2011

The Little Friend, Donna Tartt

Hier. Bestseller! Zweitwerk nach dem Übererfolg! John Grisham?! Aber nein! Nach "Die geheime Geschichte" endlich mehr saftige pageturner-Kost. Tartt schreibt Roman-Romane und wirft nicht mit Kulturtheorien und Gesellschaftskommentaren um sich. Sie ist wie eine ehrliche Eskapismus-Autorin. Den Leser packen und in Cinemascope woanders aussetzen. Wham, blam, thank you ma'am.

Mit einem toten Bruder geht es los und dann mitten hinein in die Sümpfe der Südstaaten. Southern gothic? Durchaus, aber mit weniger Inzest, wohl aber mit zerfallenen Herrenhäusern, sterilen alten Frauen und abwesenden Gentlemen-Patriarchen. Es gibt auch ordentlich hillbillies, die auf Acid und Selbstgebranntem ihre Motorhauben wienern. Und Schlangen. Schlangen in Kisten, Schubladen, Stiefeln, Fluchtplänen, etc...

Die Protagonistin ist eine Schau, denn so eine dreist-clevere Nerd-Göre hat man selten erlebt. Kleine Mädchen sind eben die besseren Action-Archäologen. Ja gut, das Finale war eher ein Schritt zur Seite, aber man kann ja nicht alles haben. Am Ende werden ja die allerbesten Absichten auch nur in den Golf gespült.