7/14/2014

Bronson, Nicolas Winding Refn

Hier und hier. Ja, Refn von Drive und Hardy von Batman. Ähnlich wie Valhalla Rising ist hier der Kunstfilm, der Videoclip prominenter vertreten als die ehrliche Zurschaustellung eines berüchtigten Verbrechers und professionellen Asozialen. Bronson braucht seine Bühne und zeigt sich gern. Zieht sich aus und kloppt sich. Reine Physis als alternative Existenz. Dazu das Gefängnis: Zelle oder Hafen? Zuhause oder Ziel? Grab oder Kreißsaal? Vielleicht ist es der beengte Raum der Bronson schließlich Bühnen erfinden lässt, ein großes Publikum. Hardy wiederum konnte diesen Film als Casting-Video gut gebrauchen: die laute und plakative Art setzt ihn ins Zentrum und ein geduldiges Publikum ist dankbar, dass er dann doch auch noch in einem BMW ein herrliches Kopfdrama spielen kann.

The Fighter, David O. Russell

Hier und hier. Eine wahre Geschichte und dann auch noch die Themen Familie, Klassenkampf, Drogen und das Alter. Ausgeführt mit einem Mords-Cast und in Müll-Pastell abgefilmt. Sollte klappen, oder? Tut es aber nicht, da Bale den Junkie-Bruder zu gut spielt und sich keinerlei positive Emotionen einstellen - Wahlberg als zentraler Bruder bleibt nur eine Art Normalitätsreferenz. Vielleicht klappt The Fighter nicht, weil der Fight eben so erbärmlich ist. Das Motiv des Boxens polarisiert automatisch, gerade wenn man eher kopflastig (aber eben nicht hakenlastig) durch die Weltgeschichte wankt.

The War of Art, Steven Pressfield

Hier. Ein weiteres prägnantes Rüttelschüttelbuch von Herrn Pressfield. Es liest sich wie eine etwas ausuferndere Version seines Do the Work. Wieder bleibt die Einstellung in Erinnerung: unverwüstlich marschiert der Autor durch die sogenannten Blockaden und ist nicht dialogbereit, wenn es um ihre nachhaltige Beseitigung geht.