11/13/2013

The Dark Knight Rises, Christopher Nolan

Hier. Im dritten Schlag wird die Epik vollbracht und Kreise schließen sich. Jetzt darf Batman nicht nur Gegner haben, sondern auch Gefährten, miau. Und fähige Fans, die dann den Laden übernehmen.

Die Maske der Gegner ist einmal der eigenen entgegengesetzt: Bane ist obenrum frei bis auf das was Batman fehlt. Nur die Augen von beiden sind irgendwie zu sehen, aber das braucht das Kino und das Zuschauerhirn. Bane ist der physische Alptraum: als kräftiger Maulwurf wühlt er sich durch das da unten und akzeptiert mehr Dunkelheit als Batman in seiner Höhle und seiner Nacht. Er muss nicht so oft nach Luft schnappen wie Bruce. Die Maske der Gegner ist zum anderen überhaupt keine Maske: Talia würde sich dadurch nur verdächtig machen. Die beste Maske ist ein Kostümchen, eine zivile Erscheinung. Die Enthüllung liegt in der Geneaologie. Ein umgekehrter Star-Wars-Moment: ich bin dein Vater? Nein, du bist seine Tochter.

Klar ist das Ding letztlich unlogisch und hat eine vulgäre Marketingstrategie hinter sich, aber das gehört zum kommerziellen Kino dazu. Jetzt darf Ben Affleck den Seifenopern-Batman machen, der sich mit Kryptoniern und derlei herumärgern wird.

The Dark Knight, Christopher Nolan

Hier. Der Marathon geht weiter und Batman wird geadelt.

Dent und Joker sind wiederum gesteigerte Gegner: nachdem die Angst im Inneren behandelt wurde, kann die Außenwelt angegangen werden. Was sind alternative Strategien um die Mission zu vollziehen und was für Widersacher können einem gefährlich werden? In feiner Geometrie positioniert sich Dent schließlich zwischen dem einen und dem anderen Extrem und Ledger spielt den Anti-Batman mit großer Eloquenz. Besonders schön die Beliebigkeit der origin story bei letzterem: Bruce hat sein zentrales Trauma ("My parents are dead") aber der bunte Terrorist denkt sich immer was neues aus um sich zu erklären und schließlich noch monströser zu machen.

Die Masken ziehen nach. Batmans Mund ist zum Atmen und zum grotesken Raunen gut, aus der zerschnittenen Visage seines Gegners blubbert obszönes hervor. Und Dent ist dann der Schizo-Posterboy, wie schon seit 48234 Jahren.

Batman Begins, Christopher Nolan

Hier. Der Marathon beginnt mit Nolans erstem Versuch, der überhaupt nicht scheiterte. Von Anfang an auf Fortsetzung angelegt beachtet er alles was zum Produkt gehört und positioniert es vollkommen diametral dem Schumacher- bzw. Burton-Gotham.

Scarecrow ist ein fein implementierter, schlüssiger erster Gegenspieler: es geht um Angst und die spektakuläre Bewältigung/Verwaltung/Anwendung selbiger. Nolan lässt dabei keinen zurück und verschwindet nicht auf intellektuell verbrämte Ebenen. Süffig ist dieser Batman. Fein.