11/30/2013

Inception, Christopher Nolan

Nocheinmal dieser. Alles nur im Kopf! Denn da beginnt das Aktionskino welches, je nach Etage, immer verstrickter wird. Ganz unten gibt es den jamesbondigen Ski-Krieg, wo eh alles schlittert und federt und flufft und bombt.

Mit Inception kann auch jeder Unterhaltungskunde einigermaßen verstehen, wie geordnet man sich diese Sache mit der Innenwelt lange vorgestellt hat und wie feine man daraus Bühnen und Drehorte (haha, denn alles dreht sich irgendwie) machen kann. Recht so. Aber irgendwie drängt man nach der Boxen-Springerei von Inception nach etwas Handfestem. Zum Beispiel Buried - eine Box und kein Entkommen.

Batman: Haunted Knight, Jeph Loeb & Tim Sale

Hier. Etwas verspätet die Halloweeneresken vom Bruce aus Gotham. Mit gewohnt markanter Strichführung muss er sich hier recht bekannter Feinde erwehren, die den schönsten aller Feiertage zum Anlass nehmen, Aufmerksamkeit zu verlangen.

Die Zeichnungen sind krude und fast schon brutal kritzelig. Das passt nur bei so einer Geschichte voller sprichwörtlicher und tatsächlicher Überzeichnung: hier ist es Tim Burton's Regime der herbstlichen Absonderlichkeiten, das als Referenz herhalten kann.

Und, ja, die Homophonie von "Nacht" und "Ritter" kann wieder einmal ihre heimelige Pflicht erfüllen.

11/29/2013

Dermaphoria, Craig Clevenger

Ein insgesamt dritter Konsum jener Publikation. Im verwüsteten Fledermausland der Erinnerungen treibt der einsame Chemiker seine Kreationen voran und die Käfer und Bandwürmer sind teils Komplizen, teils Gegenspieler.

Clevenger muss selbst Erfahrungen gesammelt haben: das sagt man sich gern, wenn man ein so etwas eindeutig formuliertes und so konsequent nach vorne preschendes und so grandios endendes Abenteuer liest. Das große D schwebt über den Wassern. Saugt es Dinge an oder stößt es sie ab? Der Leser hungert nach neuem Input und bekommt nur Worte vom Erzähler: und selten war ein Schizophrener so schön und fast schon kinematographisch beim Scheitern zu bewundern wie bei Dermaphoria.

Clevenger muss aber den finsteren Substanzen abgeschworen haben. Ein vernebelter Geist kann doch nicht so herrlich schreiben? Das wäre ja vermessen! Das darf nicht sein. Mens sana in corpore sanum, oder? Oder etwa nicht?

The Road, John Hillcoat

Nocheinmal dies. Immer wieder der Alptraum in Braun. Nachwievor wird Roman und Film sehr gemocht, aber: erst bei diesem erneuten Konsum fiel die Einfachheit der Geschichte auf. Das ist Odysseus mit Zivilisationsideologie und markant-minimalem Pathos. Schön, aber auch simpel. Simpel weil schön? Oder andersherum?

Vielleicht haben die Kannibalen recht. Vielleicht gehören die Gefallenen ausgenommen und verwertet? Vielleicht ist derzeit nur verpönt, weil wir uns noch nicht an die kalten Erdtöne der zerbrochenen Zukunft gewöhnt haben?

11/28/2013

The Plain Janes, Cecil Castellucci and Jim Rugg

Hier und hier. Das hat nicht so sehr gefallen. Es ist auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten und das ist auch nicht schlimm, aber es wird schon recht viel Unterforderung forciert. Na toll, Außenseiter. Hurra, Kunst als Aktion und Selbstbestätigung. Lasst uns kreativ und weniger einsam sein. OK. Und dann sollen Ma und Pa nicht wegziehen. Och.

11/24/2013

Star Trek, J.J. Abrams

Und nocheinmal dies. Mit den Beastie Boys das zwanzigste Jahrhundert eingeholt und mit reichlich Humor vergessen gemacht, dass Star Trek zunächst eine Western-Serie ohne Pferde war. Unterhaltungsprodukte hören auf welche zu sein, wenn man darüber nachdenkt. Nachdenken ist der Feind. Und bei Star Trek soll das auch nicht geschehen.

Erfreulich ist die sorgsame Ikonenpflege und die aktive Einbindung von Uhura sorgt für spannende Interaktionen. Dass da dann doch noch ein hässlicher Astro-Erz-Industrie-Tyrann bekämpft werden muss ist fast schon nebensächlich. Wann kommt Nummer drei? Nomnomnomnomnom.

Thor - The Dark World, Alan Taylor, James Gunn

Hier. Genau so ist das, wenn die Maschine läuft: da gibt es auch stimmige zweite Teile! Der Film macht ohne das davor und das danach wenig Sinn und Freude. Ohne zu wissen, warum Odin denn nun Loki nicht mag und was da so in New York passierte ist Thor 2 eine lärmige CGI-slapstick-show (immerhin).

Herr Hemsworth macht die Karriereplanung klar und Frau Portman sichert die Bildung der Kinder ab. Irgendwer verkauft viele Action-Figuren und alle werden beharrlich auf Avengers 2 ge-prime-t.