8/30/2013

Batwoman: Elegy; Greg Rucka, JH Williams III

Hier. Batwoman hat eigentlich mehr Kicherpotential als Robin, aber diese Katie Kane hat keiner erwartet. Eine glaubhafte, harte, echte, motivierte Heldin gibt es hier, die ihre queere Agenda nicht zu sanft aber auch nicht zu hart durchbringt und dabei auch noch eine erstklassige Gotham-Oper ins Rollen bringt.

Woran erkennt man dies? Die Masken sind erstens keine Pflicht für interessante Szenen und Handlungen. Und wenn sie einmal drauf sind, dann ist ihre Anwendung legitim: wunderbar vor allem die Sache mit der Perücke. Batman gibt den Tipp, dass Batwoman da nur dran gezogen wird und es stellt sich heraus, das die eh nur locker dran ist und etwaige dreiste Angreifer nur ablenken soll. Klug.

Diese Batwoman ist eine Soldatin. Don't ask, don't tell, kick ass.

8/26/2013

Elysium, Neill Blomkamp

Hier und hier. Von jenem Regisseur wird eine bestimmte Optik und eine bestimmte Thematik erwartet, die er auch hier, wie bei District 9, sehr fein vermischt und darbietet.

Es sieht schon fein aus, und zum Glück nicht im polierten 3D. Staubig und eng und am Ende ist die Welt der Zukunft und die übertätowierten und untergebildeten Bewohner tragen dazu bei, den sozialdemokratischen Alptraum zu vermitteln. Formschön auch die kybernetischen Verbesserungen: hier ist der Zweck im Mittelpunkt und auch das Katana des angenehm uncharakterisierten und echt fiesen Schurken (granatenstark gesichtslos, hihihi) ist eben auch nur ein scharfes Messer. Der überzeugende haarlose Held benutzt Werkzeuge und ist ein Werkzeug. Das heilige Werkzeug hier sind Schiffe, die einen durch den Raum tragen, und Medizinmaschinen, die einen durch die Zeit tragen (weil sie das verfaulende Fleisch wieder hinrichten).

Blomkamp sollte sich hiermit genug erspielt haben, um die nächste Zukunftsvision wieder ähnlich gritty zusammenstellen zu können. Vielleicht diesmal der Weltraum? Oder der Mars? Da kann man doch auch den verlorenen Klassenkampf zelebrieren.