7/21/2008

Slither, James Gunn

Tentakel herrschen. Das tun sie seit je her, doch nur in diesem Film wird dem Tentakel an sich endlich ordentlich gehuldigt.

Freilich gehts um extraterristrischen Schleim und Infektion und den allgemeinen und den speziellen Hunger auf Fleisch. Ganz toll die fetten Amerikanerinnen: die eine explodiert, die andere singt Karaoke. Eine Schau sondergleichen. Nach dem Konsum von Slither fühlt man sich besser, wenn auch nicht hungriger. So soll es sein.

Ein hinreißender Film ist das, mit spürbarer Spielfreude dargeboten und professional arrangiert. James Gunns Buch vom Spielzeugsammler wurde bereits konsumiert und der Herr scheint ein wunderbarer Kulturschaffender zu sein.

Crank, Mark Neveldine & Brian Taylor

Hell yes, wie direkt. Endlich hat sich mal jemand sinnvoll dem Muster und dem Vermächtnis von Computerspielen angenommen: Ego-Shooter sind eben doch nicht nur Krücken zum besseren Erleben eines Actionfilms, sondern etwas eigenes. Dabei ist Crank keineswegs die Umsetzung eines Spiel-Franchise: dieser Film hat die Prinzipien des hektischen Zockens verstanden und sie ohne parentale Ironie umgesetzt Gemeinsamer Nenner ist "Noir auf Amphetaminen", vielleicht.

Wir haben doch keine Zeit. Bei diversen Spielen wendet sich die zu steuernde Figur bei Untätigkeit gern mal fragend an den Verantwortlichen: Stillstand ist nicht der Sinn. Hat Mario das nicht gemacht? Sonic? Rick Dangerous? Bei Egoshootern wurde dann immer nervös die Waffe gecheckt. War das nicht so?

Statham kann für die uneitle (weil herrlich dumpfe) Rolle durchaus gelobt werden. Und weil es so schön war: das Sequel lauert bereits.

Duell, Stephen Spielberg

Das Debüt von Herrn S. wirkt gar nicht wie eins. Sehr mutig ließ sich der junge Regisseur auf eine archaisch-simple Geschichte ein und unterließ angekünsteltes Gefrickel.

Warum ist das Duell auf der Landstraße so gruselig? Weil solche Selbstverständlichkeiten wie Verkehrsregeln und das Miteinander der Reisenden als zerbrechliche Riten enttarnt werden - und weil der Fahrer des monströsen Trucks bis zum Schluss anonym bleibt. Die Straße ist die letzte große Grenze, scheint es: in diesem Grenzgebiet muss aufgerüstet werden (und wird des auch). Heil dem Wagen.