5/12/2016

Horns, Alexandre Aja

Hier. Joe Hill hat den Roman geschrieben und der ist bestimmt so fluffig dass die Filmversion sich quasi aufgenötigt hat. Der Hauptdarsteller hat sich schon vorher von einer der größten Gelddruckmaschinen des Filmmarktes freigeschwommen. Beste Vorraussetzungen - und eine sehr sympathische Durchführung. Die wenigen Splatter-Elemente passen gut - schließlich geht's um den Leibhaftigen selbst. Oder nicht? Man kann über Masken nachdenken, Rollen und Motive, und wie nützlich diese Vorrichtungen an der Stirn doch sind. Hörner sind wichtig, man kann sie aufgesetzt bekommen, man kann das sogenannte Menschenleben ein wenig tierhafter gestalten und das dann schlecht finden.

5/08/2016

Interstellar, Christopher Nolan

Hier. Hinterm Schrank der gebündelte Horizont. Man kann ja die Materie nicht anders verfilmen als mit einer starken und sicheren Verankerung in einem Protagonisten, der alles mit dem Zuschauer erlebt und das Erfahrene koppelt. Das klappt auch ziemlich gut - so wird Relativität dramatisch, vor allem weil die guten menschlichen Tugenden (Gesichts- und Rumpfakrobatik) von McC. blendend bedient werden. Schön ist dass die Zeitbrechung irgendwann die eigene Filmzeit beeinflusst, und sich somit das Werk selbst sich als Gefüge um sich selbst krümmt. Von den Motiven her freilich episch: dust bowl diorama, the plains (and planes), und am Ende eine Flagge über dem Camp an der fernen Grenze. Seufz.

Captain America: Civil War, Anthony Russo, Joe Russo

Hier. So sieht da also aus wenn die Maschine schnurrt. Trotz oder wegen des Überangebots an Kostümen ist das ein sehr prägnantes Überlängenvehikel geworden, dass nichts abschließt aber eben als dicker leckerer Knoten taugt. Nach dem abgewarteten Abspann fragt man sich: wieviele Jahrzehnte wird es dauern bis dieses schicken Kostüme albern aussehen? Wann wird es hiervon ein Remake geben? 2030? 2040 erst?