1/03/2011

The Scar, China Miéville

Das hier. Ist das schon steampunk? Zumindest ist es keine gemächliche Phantastik mit Nichtmenschen in Minen oder Hainen. Eher Pirates of the Caribbean mit Kybernetik und Dimensionsrissen.

Miévilles Welt wird ohne Landkarte dargestellt, ein famoser Schlag um den Hintergrund stimmig zu halten. Es geht um eine Seereise, die freilich wie einst die Wikinger an den Weltenrand führt. Aber es fährt nicht nur ein Schiff, sondern eine Stadt aus Treibgut - ein Ponton aus Leibern, Sperrholz und sonstigen Resten. Schöne Metaphorik. Somit kann die Stadtintrige geographisch werden. Was mag die Konkurrenz des Genres machen? Ist Miéville ein Pionier? Vor 2025 wird The Scar zumindest bestimmt nicht verfilmt werden, denn soviel exotisches Panorama hält keine Leinwand aus. Zumal dann auch Jack Sparrow zum 74sten Mal in See stechen wird.

Star Trek, J. J. Abrams

Neukonsum vom dem da. T4 war keine so erfreuliche Überraschung. Abrams musste es den Fans und der Masse rechtmachen und fand den kleinsten gemeinsamen Nenner. Oder auch nicht.

Jedenfalls detonieren viele Dinge. Die Scherze sitzen, für Kapstadt und Kentucky gleichermaßen. Teil Zwei des Neustarts kann nun bald aus den Vollen schöpfen, da die Crew beisammen ist und die zu verbrauchenden Rothemden wieder zahlreich sind.

1/02/2011

Adams Äpfel, Anders Thomas Jensen

Dänisch und ausgezeichnet. Hier. Es ist ja immer ein Kreuz mit diesen pädagogischen Unternehmungen. Da kommt einer an und will was von einem besseren Leben erzählen. Da wird interveniert. Ein Leben voller Erkenntnisse soll redigiert werden. Wer will sich sowas bieten lassen? Kopfnuss! Klar. Diese Nase gehört gebrochen.

Im Mittelpunkt eine dumpfe Glatze, als Aktivist ein debiler Pastor und als Stein des Anstoßes die Zubereitung von einem Obstdessert. Am Ende hat die Glatze Haare und die Prämisse des Überlebens hat an Gewicht gewonnen. Trotzdem ist es kein erlösendes frohes Ende, der Ball wird vielmehr ins Publikum abgespielt. Good Will Hunting ist für die Mehrheit der Überlebenden aber Jensen macht mit seiner kleinen Ode an die Unerträglichkeit des korrekten Lebens alles richtig.

Kuchen. Wer ihn tadelt, liegt falsch.