5/09/2015

Gone Baby Gone, Ben Affleck

Aqui. Nochmal. Nochmal "Gone", noch ein Affleck. Es ist doch immer wieder ein Kreuz mit der Moral. Immer diese großen Fragen. Am sympathischsten bleibt Ed Harris in Erinnerung. Der zieht's durch. So oder so, auf jeden Fall in gerader Linie. Und wollen wir nicht alle gerade Linien und Ordnung und Rechtschaffenheit und ein klares "Abseits"?

5/08/2015

Gone Girl, David Fincher

Hier. Immer noch kein Totalausfall von Fincher, und wieder ein wunderbarer Affleck. Die Geschichte ist tatsächlich frisch und in Schwarzweiss hätte sie auch funktioniert. Wenn man Noir als Genre begreifen will dann muss man bei GG feststellen, dass es hier auch eine Behandlung abseits aller Klischees gibt - man muss nur drauf kommen.

Eastern Promises, David Cronenberg

Hier. Nochmal dies. Cronenberg war ja auch mal sehr viel weniger subtil. Aber hier wieder das Fleisch, diesmal fast schon sozialkritisch eingefärbt. Tätowierungen und Abzeichen und die Frage nach dem Leben: der Held meint irgendwann, bereits tot zu sein. Die Handlung entspinnt sich um neugeborenes Leben. Cronenberg mag die Existenz, die pumpt, schwitzt, fasert und auf Mitosen beruht.

5/04/2015

Yalom's Cure, Sabine Gisiger

Hier. Eine Dokumentation zu der eigentlich jeder halbwegs reflektierende Mensch nicken kann. Die Botschaft wird allerdings tragisch verstellt, denn hier sieht man einen Mann der irgendetwas verstanden hat und der, je nach Gemütsverfassung des Zuschauers, diese Erkenntnis auch nicht ohne weiteres teilen kann. Der Umstand, dass hier vor allem materiell versorgte und hochzivilisierte Menschen auftreten macht auch nachdenklich. Geht Erkenntnis auch ohne Schreibtisch, Dach, und BBQ?

5/03/2015

This Must Be the Place, Paolo Sorrentino

Hier. Wenn man Filme mag die Eier haben wird man TMBTP lieben - der erwartungsgemäß wunderbare Hauptdarsteller ist nur ein Teil dessen. Der Rollkoffer, der wundervolle Rollkoffer! Nicht schnell, nicht schön, aber nichts allzu besonderes und meistens eher gezogen als geschoben. Viel Zeit verbringt der Rollkoffer in Frachträumen und in Schränken und anderen Innenwelten. Das Gegenteil von Grazie, wie der Held.

Auch alles andere vortrefflich: die helle öde Welt und die enorme Leere hinter den Vorhängen. Vielleicht die klügste Abhandlung einer sogenannten Jugendkultur der letzten Jahre. Nur das Ende lässt grübeln: hat Cheyenne jetzt fertig? Ist er jetzt durch? Heisst durch gesund? Aber neue Fragen sind das auch wieder nicht.

Avengers: Age of Ultron, Joss Whedon

Hier. So kann das gehen: werkgetreu und in jeder Hinsicht präzise gestaltetes Klotzkino, das nachhaltig begeistert.

Eine einzige Szene nur: Hawkeyes Zuhause nebst Familie. Die alte Leier mit dem superkraftlosen Superhelden wird herrlich fortgeführt, wie es schon die einmaligen Comics zeigten. Kinder werden nicht als Emo-Staffage genutzt und das Haus wird nicht zerstört (fast schon einen Applaus wert). Die ganze Sequenz treibt das Thema Team-Bildung und E Pluribus Unum wunderbar auf die Spitze. Juchzend nimmt man dann die letzte Szene zur Kenntnis, denn ein Team ist ja heterogen und dynamisch und kann auch erneuert werden.

Und die Standards rocken auch: Stan-Lee-Cameo, Post-Credits-Szene, schnippische Wortgefechte, Effekte an und für sich. Läuft bei denen.

Terminator Salvation, McG

Hier. Noch einmal dies - angeheizt durch die wie immer vielversprechenden Trailer zum neuesten Produkt der Marke.

Und was lässt sich feststellen? Ein verzweifelter und ehrbarer Versuch der franchize-Rettung. Es ist unfair, den mit den ersten beiden Produkten zu vergleichen, denn selbige sind ein Stück Filmhistorie. Die zahlreichen Anspielungen auf selbige lassen lächeln und seufzen. Der nächste macht alles anders. The Future is Unwritten. The Future is Not Set. Wäre ja auch öde sonst.

Exit Humanity, John Geddes

Hier. Die Werbung wurde vor einiger Zeit mit Wonne wahrgenommen, dann verschwand das Produkt und nun taucht es bei Amazon Prime wieder auf. Zombies und Bürgerkriegswestern eben. Red Dead Redemption - Undead Nightmare? Fast.

Der sympathische kleine Film zeigt sein limitiertes Budget, aber die karge Natur und die passenden Cartoonszenen sorgen für Abwechslung. Gut dass mit dem Thema noch solche Filme möglich sind und nicht nur, äh, World War Z.

Batman and Robin, Morrison, Quitely, Tan

Hier. Die Zeichnungen sind unaufgeräumt und kritzelig, die Farbgebung eher bunt und BOOM-WHÄM. Ausserdem ist Robin dabei... ausgerechnet. Aber: mittlerweile ist letzterer Grund zur Besorgnis und eigentlich eine Schau für sich: in seiner Inkarnation als Damian Wayne ist er ein 10jähriger (!) der eben mit Ninja-Skills und entsprechender Skrupellosigkeit agiert. Nightwing, der nun den Batman macht, ist eher verstört und hinterher und so zerbeult sich die seltsame väterliche Beziehung zu einem unberechenbaren Bruderzwist. Dynamisches Duo, allerdings. Diese Grundvorraussetzung wird durch die Geschichte noch potenziert, da sich ein ähnliches Doppel als Negativ aufschwingt und es auch beim Gruselzirkusschurken Pyg um fatale Filiationen geht.

Supergut. Doch. In eins ist es die Rampe heruntergerutscht und dient jetzt als gute Robin-Referenz.