7/09/2009

Ice Age 3, Carlos Saldanha

Lasst es uns noch einmal tun, für die Kinder. Nein. Natürlich für die Kohle! Stört das? Nö.

Kommen wir zum Kern der Geschichte: der Kern ist die Hülle, nämlich das Fell, das die Protagonisten an sich haben. Im Abspann werden mehr als zwei Dutzend "fur"-Verantwortliche genannt und das sieht man auch. Das Mammut ist anders bepelzt als der Säbelzahntiger und die Frisuren der am Ende drei Mammute (Mammuts? Mammuti?) versprechen allesamt eine unterschiedliche Haptik. Der Konsumgräber streckte im Kino die Hand aus. Mit offenem Mund wollte er die haarigen Flächen betasten. Die Häute der Dinosaurier sind stattdessen eher öde, weil kahl. Sterbt doch aus, ihr lahmen Flächen.

Bei South Park ist es ja so, dass da dauernd Winter ist (oder war), weil Weiß ein guter Hintergrund sein kann, da es so simpel zu konzipieren ist. Ice Age hat diese Farbe nicht mehr nötig. Zu recht begibt sich der Trupp also in die Unterwelt, um dort allerlei Gebüsch zu schütteln. Alles wackelt gleichzeitig.

Es wird auch mehr gespuckt und geschleimt als in den Teilen davor. Welchen pädagogischen Nutzen mag das haben? Teil 4 kommt bestimmt auch bald, voller Farn und Haar und Schleim, und alles besser als das reale Ding an sich.

7/07/2009

Bullets, Archive


Die Standardbeschallung des Monats kommt aus England. Stetige Begeisterung bringt sie mit sich, und sogar das Video ist schön. Das ganze Album heisst Controlling Crowds und ist auch mit einer netten Bonus-CD zu erstehen. Bleibt nur zu hoffen, dass da kein dicker Hype kommt und Archive in der Brandung versenkt werden.

7/05/2009

Winterbirth (Godless World), Brian Ruckley

Die erste Hälfte ist ein wenig schnarchig. Dann unterhält das dritte Viertel sehr, bevor im letzten dann alles auf Sequel geschaltet wird und die Spannung ob ihrer Unerlösbarkeit schwindet.

Winterbirth wurde konsumiert, weil Joe Abercrombie mit seinem Last Argument of Kings so einen guten Eindruck machte und die Werbung der Verlagshäuser den Konsumgräber anscheinend täuschte. Ruckley ist etwas behäbig und steuert sein magiearmes Fantasy-Theater eher in die staubige "Rad der Zeit" Ecke.

Klar ist das Genre-Literatur. Aber muss die denn so trocken sein? Abercrombie hat vorgemacht, wie der Fantasy-Schinken saftig und knusprig zugleich bleibt. Der nächste Ausflug geht wieder auf die SF-Schiene. William Gibson, irgendwer?