4/09/2008

Postal, Uwe Boll

Die Ironista der westlichen Sphäre kann keine Grenzen anerkennen und Herr Boll liefert (als Regisseur und Nebendarsteller) Munition/Futter für nimmersatte Giftspritzen. Bei Postal hielt er sich an die arg debilen stilistischen Vorgaben des vollkommen zu Recht indizierten Computerspiels und ergeht sich in Fäkalien und Gewalt. Und Ralf Möller spielt auch mit. Auweia.

Die Spielzeit von 100 Minuten könnte man mit soviel schönen Dingen erfüllen: Katzen (ach, die Katzen) füttern, Blumen gießen, Anteil nehmen. Tut man aber nicht. Man schämt sich eher ein bißchen und freut sich, das Ding nicht mit der Frau Mama gesehen zu haben.

The Machinist, Brad Anderson

Der KZoide Körperumfang von Bale macht zunächst zornig, denn wie kann man es von einem Menschen verlangen, sich für einen Spielfilm so zu quälen. Beim Abspann ist aber festzuhalten, dass die Knochigkeit des Hauptdarstellers maßgeblich und positiv zur tieferen Wirkung des Films beigetragen hat. Schaurig.

Die Promotion geizte nicht mit der Betonung von Bales Hungerirrsinn, vor allem weil danach ja Batman auf dem Plan stand. Und auch hier im Graben wird dieser Umstand bereits im ersten Absatz erwähnt.

Der Verfasser des (Dreh-)Buchs ärgert sich bestimmt über The Machinist, wenn er denn die Idee hierfür vor den großen Hits von Shyamalan und Fincher hatte. Wenn er sie nach der Sichtung von The Sixth Sense bzw. Fight Club hatte, dann ist er ein Raubkopierer. Zweifel an seiner Originalität kommen auf, wenn man seine bisherigen Projekte durchsieht, bei denen es sich vor allem um Remakes handelte. Huch.

Die Bilder und die Geschichte sind trotzdem schön - schön niederschmetternd.

Für Bale ging und geht es mit Batman weiter und Anderson darf derweil mit Sir Ben Kingsley arbeiten. Ein happy end, na endlich.