7/06/2010

Dragon Forge, James Wyatt

Uff. Teil zwei der Draconic Prophecies. Nicht ganz so erfrischend wie der erste. Bemerkenswert ist die Brutalität: die aufgebauten Nebencharaktere sterben teils tatsächlich und sind dann für immer tot. Das ist selten im Land der saving throws. Aber OK. Teil drei wird bald auch noch verdaut.

7/05/2010

Flicker, Theodore Roszak

Das hat gedauert. Roszak ist ein sehr umtriebiger Wissenschaftler und offensichtlich auch Filmfan. Dabei sind Fans immer so anstrengend. Der bloggt bestimmt auch.

Es wird gepriesen als "Der Name der Rose" mit Kino-Bezug, und das mag stimmen: wie auch Eco erleuchtet Roszak den geneigten Leser über die Geschichte und die Bedingungen des Kinos. Sein literarisches Alter Ego begibt sich auf die Suche nach einem geheimen, obskuren und okkulten Spezialregisseur, der eine besondere kinematographische Spezialität hat: den sogenannten Flicker. Dies bezeichnet den Abgrund zwischen den Bildern und mitten im offen Sichtlichen. Ja, da kann schön gepost werden. Freilich mit I-vs.-"eye" und auch mit platonischem Höhlengleichnis. Was für Schatten werden von wem an welche Wand geworfen? Und ab wann? Wird das Ich gleich mitgeworfen oder "riskiert" man doch eher einen Blick und dessen Verlust? Kameras stehlen Seelen. Weißer Mann macht Blitzfeuer.

Historisch gesehen geistert die Handlung durch das zwanzigste Jahrhundert und endet in der Steinzeit - gerade vor dem Hintergrund von Avatar und sonstigen vermeintlichen Neuerungen des Kinos ziemlich interessant. Der Roman ist tatsächlich eher als theoretische Stimulanz zu verstehen als als Vergnügungsliteratur: Roszak zeigt, dass das Filmemachen furchtbar kompliziert ist und der Allgemeinkonsument viel zu oft über die stillschweigend akzeptierten Regeln hinwegsieht. Wie leicht ist es doch, eines der vielen Bilder auszutauschen... und schon sehen Tyler Durdens Opfer kurz offene Schenkel und dann wieder Bambi. Unruhe infiziert das Dunkel des Kinosaals.