6/28/2013

Sin City 2: A Dame to Kill For, Frank Miller

Hier. Diesmal ist es Dwight und am Anfang hat er seinen Weg eigentlich gefunden, aber dann kommt alles zurück. Der Titel kann freilich mehrfach gelesen werden und bezeichnet diese Art der Verfallenheit, die nur mit dem Tod beendet oder auch nur modifiziert werden kann.

Dwight ist zäh wie Marv, aber er ist keine Naturkatastrophe wie letzterer. Er steckt viel ein und es wird auch wirklich knapp, aber das gehört dazu, wenn man sein Herzchen so eiskalt verschenkt hat. Die Besitzerin des Herzchens trägt schon Gravitation und unausweichliche Zentrierung im Namen: Ava ist eher ein Prinzip und in comic sans serif eher eine vollendete Reihe an Querstrichen. Man kann sie nicht von hinten lesen und da ist auch nur ein Vokal und ein wwwwweicher Konsonant in ihrem Namen. Die Sin-City-Erzählungen sind so fein, da sie keinen Zweifel lassen. Keine Hoffnung und ein Gebirge aus Lügen. Nur Ava in der Mitte.

6/24/2013

Sin City 1: The Hard Goodbye, Frank Miller

Hier. Endlich der Klassiker im Original in Ruhe und von vorne.

Marv haut rein und hat eine Mission. Die tiefschwarze Nacht wird von ihm mit wehendem Mantel angegangen - Lektionen lernen ist seine Sache nicht. Marv ist wie ein Keil, eine Naturgewalt, die nur mit einer entsprechend simplen und leicht vermittelbaren Motivation zu erklären ist.

Letztlich ist das Rache. Rache am anderen, Rache am Leben, Rache an der tiefschwarzen Nacht. Die Kategorie "Kollateralschaden" gibt es bei einem wie Marv nicht, er ist so zweidimensional wie Millers Farbgebung. SC war das erste seiner Art und hat viel mehr angerichtet als einen eindrucksvollen Spielfilm zu verursachen. Hier kann man lesen, wie und warum und was.

Danke, Marv.

RIP.

6/23/2013

Brick, Rian Johnson

Hier und hier. Beim erneuten Konsum fällt auf, wie günstig der Film eigentlich ist und wie sehr er doch von dem haarscharfen Drehbuch lebt. Die Parkplätze sind leer und preiswert, die kalifornische Sonne ist leer und preiswert, und trotzdem verbirgt sich sehr viel da im Dunklen. Das dunkelste ist der Tunnel, der in die Wand führt und der als Motivmaschine herhält. Der Tunnel führt hindurch und dahinter.

Hart im nehmen ist das private eye und macht seinen Vorbildern alle Ehre. Die Femininitäten sind fatal und die Kommunikation knusprig und klar. Trotzdem ist Brick keine nostalgische Allegorie auf alles noirige. Der Film ist der Beweis, dass Kognition, Erkenntnisdrang, und existentielle Nervosität in der Hirn|Film-Matrix wahrscheinlich nie aus der Mode kommen werden.