7/18/2016

UMZUG | EVAKUTATION

Mit sofortiger Wirkung wird jetzt [https://festerben.wordpress.com/] neue Konsumhalde. Hier wird gegraben und erinnert, nur eben vielleicht ein bisschen fester.

Klick da.


























Ade.

7/04/2016

Teenage Mutant Ninja Turtles, Jonathan Liebesman

Hier. Das Kreatürliche ist und bleibt beachtenswert. Würde Megan Fox nicht eh schon wie eine Illustration aussehen, man müsste sie mit CGI nachbauen. Der Leib-Seele Dualismus kräht trotzig hervor, denn die Schildkröten wurden leiblich von jemand anderem gespielt als gesprochen. Acht Menschen für vier mutierte Tiere. Letzten Endes ein ganzer Bay: der Humor nonexistent, die Figuren so eindeutig wie Brechdurchfall.

Wo soll das alles enden? Es endet nie. Niemals.

Fight Club 2, Chuck Palahniuk, Cameron Stewart, David W. Mack

Hier. Ja, er tat es, dieser Ausverkäufer, dieser Franchise-Profiteur, dieser Hausabbezahlenwoller. Und irgendwie hat er es geschafft, das man ihm nicht böse ist. Zum einen hat er das Medium gewechselt vom Buch bzw. vom "BuchzumFilm" zur graphischen Novelle. Hier kooperierte er wunderbarerweise mit Stewart und Mack, die ganze Arbeit geleistet haben und eine stets klare, aber immer schnelle Optik erzielten. Die Seiten sind hell, die Gesichter eindeutig.

Und was ist drin? Zum einen CP selbst, nach hinten raus, mit seinen Musen. Klingt billig, ist aber wunderbar schlüssig. Wir finden jedes Motiv, jeden Spruch, jede erfolgreich im Medienmarketing durch's Dorf getriebene Klischee-Sau durchs Dorf getrieben und röchelnd am Gatter. Das schöne an diesem Sequel: es nimmt das Konzept der Fortsetzung am Markt ernst. Das ist eigentlich das Schönste, was uns der Autor seit jeher beschert. Er kennt die üblichen Verdächtigen und das verdächtige Übliche, er hat sich nie um simple (auktoriale) Autorität geschert sondern sie eben süffisant vorgeführt.

Jetzt möchten wir Rant noch einmal lesen. Nicht FC 3, aber Rant.

6/29/2016

Herkunft, Oskar Roehler

Hier. Fast sechshundert Seiten und eben doch durchgehalten. Das ist ein Weglesvehikel, ein Bildungsromanepos mit zeitgeistigen Verweisen. Veränderte Namen, verstellte Stimmen, zerzauste Motivationen. Ach, Deutschland, du butterbetriebene feiste Blechente: trüb und stumpf gründelst du dich durch vergangene Schlacken.

Vielleicht war der aus diesem Roman resultierende Film, der am Konsumenten ganz zielsicher vorbeiveröffentlicht wurde, Sinn und Zweck dieses Textes - vielleicht wurde dieser Roman schon als Exposé eines Dreistundenschinkens für das modernde deutsche Kino (gähn) mit seinen Berbens und Bleibtreus geschrieben. Das könnte seine Aneinanderreihung von dramatischen Szenen erklären. Der Held ist das Ich und beide sind sehr unsympathisch weil erst ungeboren, dann unreif, und schließlich verwahrlost.

Manchmal haut Roehler Sätze raus, die eher putzig und trotzig als episch sind. So verhindert man zumindest eine unangenehme Nähe zu den Buddenbrooks. So bleibt man aber als Autor sympathisch. Trägt er seine Biographie spazieren? Schreibt er sich von ihr frei? Spielt er mit ihr und simuliert eine zivile deutsche Geschichte der Vierziger bis Achtziger? Kurzweilig ist das Ding auf jeden Fall, aber vermutlich nicht so zeitlos wie es Geschichtsschreibung an sich gerne wäre. Direkt beteiligte Personen mögen das Ding als Schlüsselroman lesen und ihre Freude haben. Als Durchschnittskonsument bekommt man immerhin ein paar eklige Menschlichkeiten um die Ohren gehauen.

6/07/2016

Money Monster, Jodie Foster

Hier. Große Kaliber werden aufgefahren um der größtmöglichen Zielgruppe gängige Narrative der modernen Geldwirtschaft zu erklären. Freilich müssen Rebellen bestraft werden und Sünder geläutert werden. Freilich müssen gewinnende Teams zusammenbleiben.

Im Gedächtnis bleibt die letzte Szene - all der Lärm, all die Hektik endet vor dem Fernseher, auf der Couch. Es wird geschmunzelt ob einer zerstörten Familie. Einige Sekunden zuvor wurde das manifeste Böse, die unlautere Gier, mit der ältesten Hollywoodhelden-Geste seines Platzes verwiesen - einem Schlag ins Gesicht, wie im echten Leben der normalen Menschen.

Ein seltsamer Film. Frau Foster, was ist der Plan?

6/04/2016

Wolf, Vol. 1 TP; Ales Kot, Matt Taylor, Lee Loughridge

Hier. Zunächst denkt man an Lykanthropen, dann wieder nicht, und dann vermengt sich alles in eine liebenswürdige NoirWeirdPsycho-Geschichte. Der Ermittler, der hartgekochte beteiligte Unbeteiligte, seine Mission, seine Feinde, Verbindungen genetischer und physischer Natur: alles bekannt, aber immer noch lecker. Vor allem der niemals veralbernde Humor hält die Aufmerksamkeit.


Material, Vol. 1; Ales Kot, Will Tempest, Tom Muller

Hier. Kaum ist es da, da ist es schon weg. Und trotzdem lohnt es sich, denn es gibt Fussnoten und eine eigentümliche Mischung an realpolitischen und sehr persönlichen Kämpfen. Erzählt wird mit der streng gekachelten Doppelseite. Das gibt einen stützenden Rhythmus und hilft, ein großes Ganzes zu erahnen. Leider wurde die Fortsetzung erst einmal ausgesetzt; drum muss man mit anderen Werken der Autoren vorliebnehmen.

The VVitch: A New-England Folktale, Robert Eggers

Hier. Ein prachtvoller, folgerichtiger, sorgsam bebilderter, kompakter und nachhallender Alptraum. Die Familie, diese vier Wände, diese Enge, dieses schwache Fleisch, dieser Schmutz dieser leere Himmel, die Dunkelheit, die Weiber. Ist es so gewesen? Ist es immer noch so? Wunderbarerweise ist das hier keine Dokumentation oder eine quasi-realistische Meinungsmache, einfach die Umsetzung eines Märchens, das zieht und drückt und hetzt und presst.


5/30/2016

The City of Towers, Keith Baker

Hier und hier. Kurzweilig, weil berechenbar - so ist das mit der Gebrauchsliteratur. Freilich soll es potentielle Kunden für die Spielwelt begeistern. Das kann es schaffen, zumal Eberron ja eines der famosesten D&D-Vehikel ist wo gibt. Mehr davon. Am besten am Strand oder leicht verkatert. Warforged Ranger, Level 6. Yeah.

5/22/2016

Deliver Us from Evil, Scott Derrickson

Hier. Das große E ist und bleibt unumstösslich, unaustreibbar, unausweichlich. Letztlich geht es beim Grusel immer um beschädigte und eh temporäre Mikrogemeinschaften wie zum Beispiel Familien und selbige haben ja meistens mit Schutzbefohlenenmanagement zu tun. Krise allerorten - und wer sich durch den Krieg in einer fremden Klimazone ein Trauma einfängt, kann an der Heimatfront allerlei Unfug anrichten. Zum Beispiel nicht mehr die Rolle des Elternteils erfüllen und eine nachhaltige Erziehung sabotieren.

Insgesamt nervt der Film ein wenig. Hübsch photographiert (Sieben kann es besser) und naiv dargestellt (das Geständnis ist die Erlösung ist das Verhör ist die Entfaltung der Wahrheit anhand des geschundenen Körpers am Höhepunkt), aber nicht nachhaltig genug für modernen Katholizismuskitzel.

5/12/2016

Horns, Alexandre Aja

Hier. Joe Hill hat den Roman geschrieben und der ist bestimmt so fluffig dass die Filmversion sich quasi aufgenötigt hat. Der Hauptdarsteller hat sich schon vorher von einer der größten Gelddruckmaschinen des Filmmarktes freigeschwommen. Beste Vorraussetzungen - und eine sehr sympathische Durchführung. Die wenigen Splatter-Elemente passen gut - schließlich geht's um den Leibhaftigen selbst. Oder nicht? Man kann über Masken nachdenken, Rollen und Motive, und wie nützlich diese Vorrichtungen an der Stirn doch sind. Hörner sind wichtig, man kann sie aufgesetzt bekommen, man kann das sogenannte Menschenleben ein wenig tierhafter gestalten und das dann schlecht finden.

5/08/2016

Interstellar, Christopher Nolan

Hier. Hinterm Schrank der gebündelte Horizont. Man kann ja die Materie nicht anders verfilmen als mit einer starken und sicheren Verankerung in einem Protagonisten, der alles mit dem Zuschauer erlebt und das Erfahrene koppelt. Das klappt auch ziemlich gut - so wird Relativität dramatisch, vor allem weil die guten menschlichen Tugenden (Gesichts- und Rumpfakrobatik) von McC. blendend bedient werden. Schön ist dass die Zeitbrechung irgendwann die eigene Filmzeit beeinflusst, und sich somit das Werk selbst sich als Gefüge um sich selbst krümmt. Von den Motiven her freilich episch: dust bowl diorama, the plains (and planes), und am Ende eine Flagge über dem Camp an der fernen Grenze. Seufz.

Captain America: Civil War, Anthony Russo, Joe Russo

Hier. So sieht da also aus wenn die Maschine schnurrt. Trotz oder wegen des Überangebots an Kostümen ist das ein sehr prägnantes Überlängenvehikel geworden, dass nichts abschließt aber eben als dicker leckerer Knoten taugt. Nach dem abgewarteten Abspann fragt man sich: wieviele Jahrzehnte wird es dauern bis dieses schicken Kostüme albern aussehen? Wann wird es hiervon ein Remake geben? 2030? 2040 erst?

5/06/2016

The Art of He-Man and the Masters of the Universe, Various Artists

Hier. Es ist wahr, es ist alles wahr und Dark Horse hat eine sehr runde Sache abgeliefert. Es ist nur Plastik, das muss man sich immer wieder sagen... oder nicht. Es wäre jedenfalls wünschenswert, hierzu möglichst bald eine zeitgemäße Iteration erwerben zu können.


5/02/2016

Hawkeye Vol. 5: All-New Hawkeye, Jeff Lemire

Hier. Wie kann Marvel so lässige Sachen zulassen? Wie können sie Hawkeye als den sympathischsten S.H.I.E.L.D.-Agenten überhaupt so zelebrieren? Wieso sieht der Schnurrbart von Swordsman nicht albern aus? Dank Marvel und Jeff Lemire bleibt Superheldenkloppgedöns relevant.

5/01/2016

Life Itself, Steve James

Hier. Auf vielerlei Ebenen enervierend. Ist das Film? Gehen wir so mit Film um? Ist das ein Film über Film? Welches Bild wird von Herrn Ebert hier gezeichnet und was erfährt man über sein Arbeitsmaterial? So ein Film wäre noch vor zwanzig Jahren nicht möglich gewesen. Was ist da geschehen? Wie nah sind Filme im täglichen Miteinander, was ist das für ein mysteriöser Klebstoff, den Hollywood Woche für Woche ausstösst?

Godzilla, Gareth Edwards

Hier. Na gut. Godzilla. Die dumpfeste aller Filmkulturfiguren: Japan bekam die Bomben und "verarbeitete" das dann kollektiv durch die stampfende Monsterechse. Exorzismus. Figuren von Interesse. Mittlerweile strahlen alle und die Weltbürger kennen Stampfi als Garant für Spektakel. Also muss der größte Markt bedient werden. Das wird er dann auch - mit einer vollkommen vorhersehbaren Geschichte, die immerhin ein paar schöne Lichteffekte bereithält und Onkel G als Guten zelebriert. Ein wenig mehr ökologische Einsichten wären aber nicht schlecht. Vielleicht nächstes Mal. Haha. Ha.

4/24/2016

The Cabin in the Woods, Joss Whedon, Drew Goddard

Hier, nochmal. Das ist ein Feierfilm, der Filmfeiern feiert indem er sie abfilmt. Am Ende alte NIN: "This isn't meant to last, this is for right now" - ja, verdammt! Routinemässig müssen Opfer gebracht werden, nur das Ritual lässt die Strukturen fortbestehen. Das Singuläre schafft das große Ganze. Herrlich.

The Average American Male, Chad Kultgen

Hier und hier. Überraschenderweise ist dies ein schneller Roman, der auf den letzten Seiten noch einmal richtig aufdreht. Der Protagonist bleibt freilich unsympathisch und trifft scheinbar nur furchtbare Menschen. Aber zum Ende können wir die Flachheit ein wenig verstehen, wir sehen warum die nackte Panik seinen Penis als Heilsbringer proklamieren lässt. Wir zucken zusammen, wenn wir den modernen Mann ganz ironiefrei als Opfer erkennen müssen - mit der Frauenfront als manische Horde, die nichts weiter zu tun hat als die eigene Existenz durch Eroberung eines XY-Exemplars zu füllen. Wie unerhört von Herrn Kultgen! Andere Autoren verbrüdern sich mit den Nachdenkern, er liefert hier nur ein derbes Brettchen zum Geschlechterkampf. Vielleicht kann Provokation nur durch vermiedene Reflektion gelingen.

4/17/2016

Butcher's Crossing, John Williams

Hier und hier. Schon Stoner war eine Freude, und nun dieser Western - ebenso prachtvoll, eben gerade weil das was die Konsumenten immer als Klischees belächeln kaum eine Rolle spielt. Materialschlacht? Ja. Bei McCarthy' Blood Meridian ja auch, aber hier anders. Keine gnostischen Orakel, kein blutiges Obsidian in mondlosen Nächten in einer aus Menschenhaar geknüpften Satteltasche. Aber Material auf jeden Fall: das eine wird gejagt und vom Leben befreit (Büffel), das andere wird gefürchtet, weil es die Menschenbrut selbst vom Leben befreien könnte (Wasser, Schnee, Wind, Stein, Bäume - eben alles).

Der Konsum zog sich weil Williams wie auch bei Stoner keinen einzigen Absatz süffig und lockerer schreibt. Jedes Wort zählt. Hier verdichtet sich der Text langsam und beharrlich in Unverneinbares - nämlich die jämmerliche Existenz des Lumpenpacks, das nichts weiter schafft als Material zu ermüden.

10 Cloverfield Lane, Dan Trachtenberg

Hier. Noch vor ein paar Jahren wäre am Ende der Heldin eine tragische Hirnstörung attestiert und das patriarchalische Beschützermodell, verkörpert durch John, den guten Mann, bestätigt worden. Aber es ist ja nicht wie noch vor ein paar Jahren. Trachtenberg hat noch keine Höchst-Budget-Produkte im CV, also ist zu hoffen dass er die Lektionen, die die mittlerweile sehr ambitionierte amerikanische TV-Landschaft seiner Kaste erteilt, zu würdigen und anzuwenden weiss.

Noch eine Erkenntnis: Bunker sind gemütlich. Runde Decken, kein Verstecken. Alles muss immer aufgeräumt sein, denn auch wenn es viel gibt, wird es wunderbarerweise nicht mehr.

4/04/2016

Zoomania, Byron Howard, Rich Moore

Hier. Es hätte mehr sein können. Länger, größer, origineller. Aber es sind eben Tiere, die man erfinden müsste wenn es sie nicht gäbe, um Menschenkram darzustellen. Und immer die Frage nach Nature|Nurture, gerade bei einem straighten Kinderfilm - was ist angeboren, was muss so sein, was kann nicht sein? Ist der Büffel, den Idris Elba spricht, schwarz? Ist der Fuchs ein Ire? Die Mäuse können doch ganz klar nicht Polizist werden, oder? Sie haben ja ihre eigene abgetrennte Stadt, ein Nagetier-Ghetto. Gerettet werden müssen sie. Ach, diese Mäuse. Was können die bloss, außer Wappentiere des größten Unterhaltungskonglomerats der Welt zu sein?

Und dieser Mammalozentrismus: keiner schert sich um die Insekten und die Oktopoden! Dabei sind gerade letztere sehr klug. Eine geradezu unheimliche Intelligenz könnten die beisteuern. Vermutlich wären sie so eine Art Borg die irgendwann darauf aus sind, die Wenig-Armigen zu versklaven.

So ist das mit Tieren. Wenn sie zu lang angeschaut werden schämt man sich ob des Menschenpacks noch mehr als sonst.

3/31/2016

Umzug?

Jetzt muss man sich eine neue URL überlegen und sichern. Und dann herausfinden wie so ein Umzug denn nun in der Praxis vonstatten gehen könnte.

Hanna, Joe Wright

Hier. Ein Aktionsgewaltagentenfilm, der seltsamen Humor beweist. Die Heldin, eine Art Brechstangen-Elfe, lernt eine detailliert diagnostizierte sogenannte Durchschnittsfamilie kennen (die sie eben selbst hatte). Die allgegenwärtige Gewalt erhält dadurch eine seltsame Klangfarbe. Auch durch die im Genre unüblichen Drehorte (Europa... Berlin?!) wird dieses kurzweilige Werk ein wenig einmaliger.

3/29/2016

Batman v Superman: Dawn of Justice, Zack Snyder

Hier. Ein sehr schönes lautes Ding ohne zuviel aufgesetzte Tiefe. Natürlich hätte, hätte, hätte man alles anders machen und inszenieren können, aber das Resultat nimmt viele Motive, Posen und Schattenwürfe der Comicvorlagen auf und baut sie mehr oder weniger geschickt in eine dicke Oper ein. Die Spoiler auf die Fortsetzungen machen große Freude und verwirren bestimmt den weniger informierten Konsumenten und verzerren somit auch die Meinungen auf dem Kritikerkontinent. Lois ist der Schlüssel. Yeah. Immerhin!

3/27/2016

Der Hobbit: The Desolation of Smaug, Peter Jackson

Schon das dritte Mal dieser? Er passte so schön hinter den ersten. Fließend geht es weiter und die langatmige Enge der Zwergenparty im ersten Teil wird durch den einfachen Rhythmus der "random encounters" ersetzt - vor allem mit der notorischen Rafting-Einlage. Aber bunt ist es. Schön bewegt und nach vorne geht es. Drin ist, was drauf steht. Was will die Welt mit einer kammerstückigen Inszenierung dieses kleinen Buches? Dann lieber soviel Geld draufschmeissen bis es kreischt und tönt.

The Hobbit: An Unexpected Journey, Peter Jackson

Noch einmal dieser. Was will man eigentlich? Ein Nachschlag schmeckt auch gut, aber man weiss ja was man bekommt. Freilich ist das aufgeblasen und zuviel und das Gegenteil des Pioniergeistes der ersten eskapistischen Mär, die eine milliardenschwere Ästhetik verursacht hat bzw. Teil einer solchen ist. Und jeder Nachschlag verursacht Sodbrennen. Das weiss man aber, auch mit der Gabel in der Hand. Sei's drum.

The Lego Movie, Phil Lord, Christopher Miller

Hier, noch einmal. Ein supergutes und enorm schnelles Vehikel. Die Scholaren dürfen die Bleistifte spitzen und über Materialität, Konstruktion, Nachbau(ten) und Originalität nachdenken.

He Never Died, Jason Krawczyk

Hier. Der Held spielt sich selber, und von ganz weit weg trappeln die Jungs von Supernatural mit den Hufen. Preiswert gefilmt ist dieser Film, aber die kargen Dialoge sind erstklassig noirisch.

All About Eve, Joseph L. Mankiewicz

Hier. Immer diese Erwachsenen. Kein einziges Kind bevölkert das zweitälteste Gewerbe der Welt, die Unterhaltungsbranche. Dafür gibt's Missgunst und Neid und strahlende Sterne, die auch noch einiges an Anziehungskraft aufwenden. Enttäuschtes Vertrauen ist immer eine Schau.

3/20/2016

Full Metal Jacket, Stanley Kubrick

Hier. Man erinnert sich noch an die Vokabel "Antikriegsfilm" in Programmzeitschriften. Damals fragte man sich, was denn dann ein Kriegsfilm sei. Ist das hier nun "Anti-" oder nicht? Es gibt keinen John Wayne. Es gibt natürlich keine Versöhnung und keine Helden und wenig Epik im Sinne von Bombast - da kann Apocalypse Now freilich mehr und da ist Herr Kubrick freilich viel zu nüchtern für.

In Erinnerung bleibt die Zerstückelung. Der Film spielt in der Ausbildung, die mit zwei Tötungen besiegelt wird, und in der tropischen Fremde, wo man pragmatisch mit dem Töten und den Getöteten und den zu Tötenden umgeht. Dadurch liegt der Film quer im Magen - er hat zwei Höhepunkte, zwei Standpunkte, und einen davon in der Mitte.

Der Titel gibt das Wortspiel vor. Die Geschosse sind hermetisch abgeriegelt, makellose und erbarmungslose beschleunigte Masse. Aber genauso können Menschen in Metall gehüllt sein, sie ziehen sich die Uniform an und werden etwas anderes. Unbrechbar. Unerbittlich. Unorganisch. Und hier könnte das fanatische Humanisten-Pack nun in ethische Blitzgewitter hineinschwadronieren.

3/06/2016

300: Rise of an Empire, Noam Murro


Hier. Unter der Kategorie "Sandalenfilm" versteht man ja auch eine Abwertung. Da ist das Ideal der sogenannte "Monumentalfilm", und hier dann der Abklatsch. Das ist nicht mehr tragbar. 300 2 (301? 302?) ist ein okayes Sequel wo es eben eine Frau mehr gibt und Schiffe und Holz und so. Eva Green ist sehr sympathisch. In einem Comicheft mitzuspielen scheint ihr Spass zu machen.

2/28/2016

How We Are: Book One of the How to Live Trilogy, Vincent Deary

Hier. Sehr fein, im Sinne von feingeistig. Auf der einen Seite unterhaltsam, auf der anderen seltsam aufrichtig und ungewohnt sachlich. Insgesamt ein unerwartetes Glanzstück mit einer letztlich sehr schwer fassbaren Thematik. Zwei Fortsetzungen soll es geben. Richtig so. Werden ungesehen angeschafft werden.


Secret Avengers, Vol. 1: Let's Have a Problem, Ales Kot, Michael Walsh

Hier. Prachtvoll und hingebungsvoll und ein bisschen ballaballa wird hier tatsächlich ge-avengert. Wer wusste, dass Modok so viel Potential hat? Klar wird Fractions Hawkeye weitergeführt, und zwar zu recht. Eine Freude.

Run All Night, Jaume Collet-Serra

Hier. Souveräne Schuld- und Sühne- und Kollateralschaden- und Kausalitätsgeschichte mit imposanten Kamerafahrten. Wieder machen die Männer unter sich aus, wer denn nun die Genetik und die Genealogie der Rache kontrolliert. Am Ende mit Flinte im Wald - sehr schön.

2/19/2016

Deadpool, Tim Miller

Hier. Hohe Erwartungen wurden übertroffen. Der Hype ist gerechtfertigt. Der Konsum machte ganz andere aber bessere Freude als bei Episode Sieben. Wunderbar.

Viele Zitate passen. Zum Beispiel:

Wenn der Mensch über sein Physisches oder Moralisches nachdenkt, findet er sich gewöhnlich krank.
- Johann Wolfgang von Goethe

The Hateful 8, Quentin Tarantino

Hier. Hat unterhalten, ist erwartungsgemäß zu lang und setzt ganz auf die Marke QT und seinen Hauptdarsteller, denen man irgendwie frischen Wind gönnt. Splatter im letzten Viertel, immerhin. Das vielbesungene Filmformat entwickelt in der engen und doch geräumigen Blockhütte mit dem sprichwörtlichen doppelten Boden eine besondere Klaustrophobie. The Revenant war ganz anders und besser.

Red Dawn, Dan Bradley

Hier. Ist eben drin was drauf steht. Schon das Original knirschte ein bisschen; vielleicht sind Kinofilme ja Verdauungshilfen für das was in den anderen sogenannten Informationsmedien auftaucht. Und was dort besonders tumb als Bösewichtidentifikation passiert ist dann Grundlage dieses Laxativs. Die Geschichte wird folgerichtig erzählt. Krieg halt. Reges Interesse ob eines Vergleiches mit dem Original aus den 1980ern gibt es aber nicht.

2/11/2016

Aaarfz, Markus Herrmann

Hier. Knuddelig und freundlich. Keinerlei Messer werden benutzt oder Grenzen durchsch(n/r)itten. Süffige Absätze reihen sich aneinander und der Held findet... Ablenkung? Denn so eine richtige Liebesgeschichte ist es ja auch nicht. Vielleicht ein Kinderbuch: als das Abenteuer zu Ende ist geht man gern heim. Gute Nacht.

2/07/2016

Umzug?

Vorsichtig wird nachgedacht, ob es vielleicht bei Wordpress schöner wäre.

Batman: Year 100, Paul Pope

Hier. Knautschig und kratzig kommt diese Nahzukunftsdystopie daher, die neues Personal in bekannte Bedrängnisse steckt. Pope verweigert die Science Fiction - zumal ja die Marke mit Batman Beyond ziemlich stimmig selbige bedient. Aber die Knautschigkeit ist so zermürbend, dass jetzt erstmal ein paar Minuten Alex Ross geschaut werden muss.

Morgen werde ich Idiot: Kybernetik und Kontrollgesellschaft, Hans-Christian Dany

Hier und hier. Überraschend novellig, gerade zum Ende hin. Insgesamt ein herausragender Kurztrip durch die Wissenschaften und soziale Verhältnisse. Eine von innen und außen interdisziplinäre Kiste, das Ding, der Pamphlet, die Notiz. Es schälen sich zwei Worte heraus, die weiter verdaut werden müssen: zum einen Virtualität und zum anderen Transparenz. Beide enorm breitgetreten, beide enorm erfrischend.

Automata, Gabe Ibáñez

Hier. Die Referenzen des Genres bleiben unangetastet. Die Roboter sind fein animiert. Bekannte Konzepte die Kindchen-Schema und Gesichtlichkeit können durchdekliniert werden. Die Farbgestaltung bleibt zwischen beige und grau und schafft leider keine noirige Atmosphähre. Demnächst vielleicht Chappie schauen - als Referenz. Als Entschuldigung?

The Flamethrowers, Rachel Kushner

Hier und hier. War eine lange Reise. An guten Stellen erinnerte es an Delillo, dann war es wieder seltsam unentschlossen und bot eher eine Collage an Motiven, deren Bedeutung vage blieb. Immerhin mal ein erwachsener Roman. Eben teils öde, wie viele Erwachsene. Der Hype konnte wie immer nicht nachvollzogen werden. Auch wie bei den meisten Erwachsenen.

2/03/2016

The Big Short, Adam McKay

Hier. Sehr flockig erzählter Film über ein eigentlich dröges, aber eben allgegenwärtiges Thema. Wie erwartet ist man danach noch angewiderter von anscheinend ebenso allgegenwärtigen menschlichen Eigenschaften wie Gier, Dummheit und Dreistigkeit. Wie wird man sich an die sogenannte Finanzkrise erinnern? Es wird sich alles wiederholen. Auch nach dem ersten Weltkrieg kam dann noch einer, ein noch allumfassenderer.

2/01/2016

Guardians of the Galaxy, James Gunn

Hier. Hier. Auch beim erneuten Durchlauf fein und stückig. Erfreulich, dass es diesen Spielraum in der Wertschöpfungskette gibt.

Maleficent, Robert Stromberg

Hier. Überlegte Märchen-RetCon-Prequel-Reboot-Trallala. Hauptdarstellerin erstrahlt mit jovialer Kapitalmacht (Amputation, "Stärke", und physiognomische Zulänglichkeiten) und CGI erledigt die nötigen Schaulustverpflichtungen.

1/29/2016

The Revenant, Alejandro González Iñárritu

Hier. Erdig. Mainstreamig, aber angenehm derb. Roman ist freilich besser, weil der Held noch mehr druff kriegt.

1/23/2016

Captain America: The Winter Soldier, Anthony Russo, Joe Russo, Joss Whedon

Encore dieser. Sauber und freundlich und macht Bock auf den dritten Teil.

Muppets Most Wanted, James Bobin

Hier und hier. Immer fein. Die Rolle der Warze ist nicht zu unterschätzen.

Unflattening, Nick Sousanis

Hier, hier und hier. Episch und herrlich und prachtvoll und einzigartig. Zu gut zum Verschenken.

1/16/2016

Girl, Interrupted, James Mangold

Hier. Episch. Zeitgeist mit dem Brecheisen, gängige suffering narrative mit Coming-of-Age-Dogmatik.

Savage Season, Joe R. Lansdale

Hier und hier. Kurz. Direkt. B-Movie? Aber gut.

1/11/2016

JETZT MIT EXTRA WENIG TEXT!

Ab sofort wird diese Plattform aus dem letzten Jahrzehnt vor allem zum Zählen benutzt. Der Umfang der Notizen wird einige Worte nicht mehr übersteigen. Eine Migration wird erwogen.

Tschick, Wolfgang Herrndorf

Hier. Der Hype war und ist gerechtfertigt. "Proleten auf Raketen" - LOL.

Ferris Bueller's Day Off, John Hughes

Hier. Drollig. Verstiegen. Kalkuliert.

Top Gun, Tony Scott

Hier. Seltsam.

Blades of Glory, Josh Gordon, Will Speck

Hier. Rumpelig. Hell.

Mary and Max, Adam Elliot

Hier. Gediegen. Erhaben. Erhebend.

Joyland, Stephen King

Hier. Erdig.

Star Wars: The Force Awakens, J.J. Abrams

Hier. Erhebend.

1/07/2016

Learning to Die in the Anthropocene: Reflections on the End of Civilization, Roy Scranton

Hier. Ja. Ja! Eine wunderbare Pflichtlektüre. Ein Geschoss von einem Aufsatz.