4/02/2015

Juno, Jason Reitman

Encore. Hier. Wieder eine Schau: diese Lockerheit. Manche Geschichten müssen nicht laut sein um zu beeindrucken - die junge Mutter wird punktgenau geschildert: mitleidlos und aufrichtig. Das lange Outro ist folgerichtig: die beiden sind noch nicht fertig mit dem Anfang.

4/01/2015

Pygmy, Chuck Palahniuk

Hier. Ein zweites Mal, und jetzt noch schneller. Wundervoll und geradlinig kommt dieser Erzähler ohne "Ich" aus, denn das ist letztens auch nur ein Vehikel für die dekadenten Fettwürste der Nordhalbkugel. Mehr davon.

All Good Things, Andrew Jarecki

Hier. Wie konnte der vergessen werden? Die wahre Geschichte, die das hier inspirierte und seine zwei Protagonisten wundervoll in Szene setzt ist einige Bearbeitungen gut. Eine feine Mörderballade. Verstecken und es einsehen. Echte Freundschaft, aber eben auch Gewalt gegen Hunde. Vielleicht ist das hier zu herb. Vielleicht passt das mal wieder nicht auf die allzu hübschen Darsteller, vielleicht hätten das ein wenig debilere Gestalten sein müssen - jedenfalls für die Masse der Konsumenten. Schönes Ding.

3/30/2015

Deutscher Sohn, I. Niermann, A. Wallasch

Hier. Spröde liegt es im Magen, dieses Büchlein das eigentlich auch als Novelle gut funktioniert hätte. Symbol, Symbol: Deutsche befassen sich anscheinend ungern mit den Kriegen der Gegenwart und doch ist der Einsatz jener Bürger in Uniform Tatsache, Ausrüstungsprobleme hin oder her. Hier geht es also um einen Veteranen. Verkrüppelt beschaut er sich eine eiternde Wunde die nicht heilen will. Der Trieb funktioniert, aber ein Pfleger ist trotzdem nötig. Seltsame Allianzen tun sich auf in der drögen Vorstadt (in dem Reich, dass der Einsatz des nun Versehrten so toll verteidigt hat): Säufer, Trolle, Schlampen, Tankstellenverkäufer.

Spröde geht es auch zu Ende: auf seltsame Art schleicht sich eine Spannungsgeschichte ein, nur um dann doch zu verpuffen. Vielleicht ist Krieg das: das Ende der Spannung, das letzte Kapitel einer Entladung. Zumindest wird so nicht Nachgeladen. Sequel ausgesch(l)ossen.

Tron: Legacy, Joseph Kosinski

Hier. Was war denn das? Viel Blau. Die Bösen in Gelb. Ist das populäre Kino nicht sowieso zwischen diesen beiden Farben gefangen? Und warum war Tron damals so erfolgreich? Und warum kann man heutzutage Herrn Bridges nicht überzeugender jünger machen? War das Absicht? Das Anzuschauen ist wie etwas von ganz oben bei Starbucks zu bestellen, aber ohne Extras. Dann "Dankeschön" sagen wenn man über 5 Euro und fast 6 Minuten investiert hat. Dann dieses Gefühl der dumpfen Leere mitten in der Masse. Das ist dieses Tron-Ding.


1979, Christian Kracht

Hier und hier. Selbstvernichtung eines ganz laschen Touristen. Alles fällt auseinander aber eben auch von ihm ab. Sehr kurzweilig geht das voran - und es ist keine dumpfe eins zu eins Satire auf westliche Dekadenz. Es ist eher ein Seufzen gegenüber dem alten Schlachtross Humanismus.

Green Lantern, Martin Campbell

Hier. Warum nochmal? Weil der Film so sehr verachtet wird. Immer wenn über Comic-Verfilmungen schwadroniert wird, soll das hier als schlechtes Beispiel herhalten. Und es stimmt: die Geschichte macht wenig Spass, die Effekte sind OK, aber die Akte selber sind unausgewogen und holprig. Logik ist auch eher stückig. Wird GL zu recht verachtet? Nur weil irgendein Produkt diese Rolle übernehmen muss. Und die Laterne ist immer nur zweite Reihe. Im Zuge der Justice-League-Formierung wird das hier weggewischt und ein schwarzer Schauspieler wird das übernehmen, wie schon in den Comics zeitweise geschehen. Mal sehen.

Michael Kohlhaas, Arnaud des Pallières

Hier. Episch und lang und still und ernst, oh so ernst. Eine der besten Rachegeschichten der Weltliteratur wird eben nicht tarantinoesk sondern klassisch inszeniert. Und alles hängt an Mads - schreitet und reitet und weitet und (ver-)breitet den Schrecken.

Video Games: The Movie, Jeremy Snead

Hier. Etwas wirklich Neues erzählt der fast schon liebevolle Film nicht. Die Möglichkeiten von Kunst und Spielen wird nur zum Schluss erwähnt und Interviews mit eigentlich sehr wichtigen Machern fehlen.

Jack the Giant Slayer, Bryan Singer

Hier. Fiese Riesen. Es wurde erwartet, dass der Titelheld sich mit einem von denen anfreundet. Give peace a chance. Ist aber nicht so! Es gibt nur die totale Vernichtung und die klare, physiognomieabhängige Front.

Für das Budget sind die Effekte ordentlich. Kaputtmachen geht gut: das olle Schloss fliegt wunderbar auseinander.