8/09/2010

True Grit, Charles Portis

Allerhand! Kaum wurde das Ding konsumiert, da wird auch gleich eine nahende neue Kinoversion von niemand geringerem als den Coens erspäht (auch noch mit dem Dude in der Hauptrolle). Ob der Konsument diesen kleinen Roman von 1968 deshalb auf die Einkaufsliste setzte?

Vorweg die erste Bonusinformation: der Coen-Film wird ein Remake sein, denn kurz nach seinem Erscheinen wurde der Roman auch gleich mit John Wayne verfilmt.

Der Text selbst lässt das zu. Auf gerade einmal 200 Seiten stellt eine alternde Junggesellin (?) aus Arkansas ihre Eskapaden durch den Wilden Westen vor. Den Tod ihres Vaters will sie rächen und landet am Ende in einer Schlangengrube - metaphorisch und tatsächlich. Die Tonart ist der Erinnererin angemessen: äußerst abgekocht erzählt sie, wie sie als Vierzehnjährige antike Pistolen effektiv nutzt, wie sie einen Arm verliert. Eine eigenartige Metakomik setzt ein... verflixt... man bekommt die Coens wirklich nicht mehr aus der Betrachtung dieses Textes heraus. Kein Wunder, dass sie sich den vorgenommen haben.

Ein feistes Teil, dessen Umsetzung für's Kino vielleicht sogar schon vom Autoren selbst angelegt war. Das ist keine Anklage. Wenn gute Bücher gute Filme verursachen freuen sich Spaten und Gräber gleichermaßen.