8/21/2014

Dallas Buyers Club, Jean-Marc Vallée

Hier und hier und hier. Wieder prämierte Zeitgeschichte, die sich zum Glück eine einigermaßen eindeutige und unauffällige Kameraarbeit leistet. Das Bild des Rodeo-Reitens ist angebracht und passend und dient als guter Rahmen der eigentlichen Geschichte. Jene findet dann nicht mehr zu so rührenden höchst geladenen Metaphern zurück und zeigt stumpfe Oberflächen: matte Augen, zerknitterte Kittel, altes Papier, und vor allem lädierte Haut. Der Hauptdarsteller ist eine Wucht und soll zum Glück auch nicht gemocht werden und auch der Rest des Ensembles verzichtet auf die Schwebefigur in melodramatischer Feldforschung zum zivilen Massensterben.


8/18/2014

The Incredible Burt Wonderstone, Don Scardino

Hier. Das alte Problem, an dem auch die TV-Satire leidet: wie kann man die eh schon lächerliche Welt noch einmal humoristisch aufbereiten? Und bei Zauberern ist es ähnlich. Die sitzen im unreflektierten Las Vegas und ziehen ihren Kram durch und Hasen aus dem Hut. Toll wird TIBW vor allem durch slapstick und hier ist es der wundervolle, gnadenlose, herzzermalmende Jim Carrey der alles reißt. Warum nicht ihn als Helden im sequel? Achja, die Schraube. Und auch Buscemi hat nicht genug Aufmerksamkeit erhalten, obgleich er wohl nie wirklich Komiker wie Carell war.

Hannibal, Ridley Scott

Hier. Und nun den Scheinwerfer auf den mörderischen Popstar. Wie sehr rollt eigentlich Sir Hopkins mit den Augen wenn man ihn darauf anspricht?

Jedenfalls bekommt die Meute hier ihr Fleisch und jede Gier wird befeuert. Letztlich bleibt H. ein Ventil für die Bedürfnisse der atmenden und stinkenden Massen. Nachvollziehbar sind die Unterschiede von Film und Buch. Ende gut, alles gut. Dessert und noch einen Espresso, grazie.

8/17/2014

Red Dragon, Brett Ratner

Hier. Die Version mit Norton, blondiert und Eighties. Hannibal ist letztlich Beiwerk, die Zahnfee ist eigentlich mörderisch genug. Wohlige Schauer bei der finalen home invasion - aber wenn man sonst durch dünne Türen schießt könnte das weniger gut ausgehen.

Mit ein wenig Bitternis wurde nach dem Konsum P. S. Hofmann vermisst.

Hannibal Rising, Peter Webber

Hier. Der Kannibalenzirkus wird begonnen mit dem prequel. Und fein geht es zur Sache: Heldengenese und Zeitgeschichte werden souverän verhandelt. Das Finale erinnert ein bisschen an das A-Team, aber es begann ja auch alles mit WW2, da war schon genug Bums drin.

Das Bübchen könnte aber noch ein bisschen bedrohlicher sein. Auf jedem Schulhof kauern einige schlimmere Kreaturen.