6/03/2014

Warum es die Welt nicht gibt, Markus Gabriel

Hier und hier. Weglesen, durchlesen, aufessen, blättern, blättern, aus: zunächst kommt einem die Fluffigkeit seltsam vor, denn hier wird recht aktuelle Philosophie äußerst verdaulich aufbereitet. Dabei verbügelt der Autor nicht die Sicht, indem er sich hinter einem Dickicht aus Zitaten versteckt. Im Gegenteil: Konkurrenten und Komplizen werden offen genannt und auch gleich für jeden klar evaluiert. Das schafft Orientierung.

Dass es die Welt nicht gibt, sollte eigentlich jedem klar sein. Beziehungsweise ist es doch eigentlich so, dass jeder der einem die Welt tatsächlich und endlich und "wahrhaftig" erklären will, ein abgehängter Brückentroll ist. Das gibt einen medium-sexy Titel und langt für Feiertagslektüre von abgebrochenen Pädagogik-Muttis, die nicht nur Brigitte lesen wollen. Kann man keinem vorwerfen und ist ja auch nicht schlimm. Aber Gabriel bereichert den Leser nicht nur mit seiner literarischen Chuzpe sondern auch mit einem Einblick in Philosophie als sinnvolle Praxis. Sein Programm eines perspektivenabhängigen Realismus ist "open source", es ist eher weltöffnend als definierend. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Nicht viele Nicht-Romane schaffen es, so eine Stimmung auf der letzten Seite zu verbreiten.

6/02/2014

Batman Begins, Christopher Nolan

Hier und hier und hier. Schon wieder. Dem ist nichts hinzuzufügen. Vielleicht das: eigenartig schöne Parallelen: erst haut R'as al Ghul Bruce hinunter durch das Eis, dann, bei der eigenen Geburstagsfeier, kommt von oben ein brennender Balken. Vertikale Bewegungen allerorten. So ist das mit dem Aktionskino.

Jeff, Who Lives at Home, Jay Duplass, Mark Duplass

Hier. Nicht viel zu vermerken: der sehr kurze Film ist beileibe kein zweites Garden State und kann auch mit keiner wirklich überzeugenden "Botschaft" (bah!) aufwarten. Unangenehm fällt das Loch in der Logik auf: da ist der leidlich sympathische Held also zu etwas vorherbestimmt aber fängt erst an zu laufen, als das Auto schon im Wasser ist. Und dann kommt er gerade richtig, um das zu tun was zu tun ist. Er sieht gar nicht, wie es passiert. Man glaubt ja so einiges, aber das... knifflig. Außerdem ist es immer schade, wenn schöne Autos unprätentiös kaputt gehen.

Außerdem gibt es hier insgesamt eine nette Wasser-Metaphorik. Vertrocknet (ungewaschen) in der Wanne sitzen, Regen im Büro (Säuberung, Läuterung, Taufe), Gefahr durch Ertrinken (Tiefe, Sog, Zeitdruck). Eine treffliche Erweiterung des insgesamt vorgestellten konservativen Existenzentwurfs. So ein Durst.