10/09/2009

Carriers, Àlex & David Pastor

Ein Slasherfilm ist es nicht. Eher ein lo-fi-Roadmovie. Vielleicht schwimmt Carriers schon auf der Bugwelle von The Road, welcher ja demnächst mit Viggo Mortensen die Kinos schwärzen wird?

Die heruntergedrehte Lautstärke steht dem Film aber gut. Wieder geht's um Männer und Frauen und die (Wahl-)Verwandschaft selbiger. Eine Seuche hat das Menschenvieh tüchtig dezimiert und die Straßen leergefegt. Das ist ja immer schön. Aber so spannend die Handlung "danach" auch ist: zu gern würde man das Zerbersten der Welt wirklich sehen! Welche Städte fielen wann wie zuerst? Welche Prominente reagierten wie? Gab es Massenhysterie? Der vom famosen Kirk dargestellte große Bruder in der Mad-Max-Mär spricht von Leichenbergen und zuckenden Leibern im Schlamm... die will man doch aber auch irgendwann einmal sehen! Somit gibt der Konsument zu, dass er eine Nachfrage für den guten, alten Katastrophenfilm ohne Jugendfreigabe generiert. Wo bleibt so ein zeitgemäß cinemakroskopische Katastrophenfilm? Sind wir dazu verdammt, in Ewigkeit allein Roland Emmerich diesen Bedarf in Ansätzen stillen zu lassen und uns die Splattereien dazuzudenken? Die Daumen bleiben für Zombieland gedrückt.

10/05/2009

30 Days of Night, David Slade

Ach, schon wieder eine Comicverfilmung. Aber eine der besseren: die Physis der Widersacher war neu, denn sie waren leicht angewolfte Vampire mit Sprunggelenken und keine rachenspeichelnden Zombies wie bei 28 Days/Weeks oder schlurfende Hoschis wie in der Urform. Die Splattereffekte waren unerwartet drastisch, aber durchaus schlüssig. Müllmahlmaschine. Coooool! So viele Ideen, so wenig Zeit.

Positiv hervorzuheben ist das Setting: die Vorstellung, dass es in Alaska oder sonstwo einen Ort gibt, der tatsächlich einen Monat in eisige Düsternis versinken kann, bestürzt. Die Kamera hat die Winzigkeit des Menschenfleisch in der Tiefkühltruhe auch ordentlich eingefangen. Das Sequel ist wohl schon unterwegs, aber das war zu erwarten: 30DoN stellt sich breitbeinig hin und gibt keinerlei Auskunft über Herkunft, Sprache und Esskultur der vielzähligen Vielzahnigen. Das gilt es noch zu erledigen - allerdings leider ohne den souveränen Herrn Hartnett.