6/06/2015

Mommy, Xavier Dolan

Hier. Ein Kraftakt sondergleichen, der mit einigem kinematographischen Finessen aufwartet. Eigentlich zentrieren sich solche Geschichten auf das Heranwachsende, doch hier ist es viel deutlicher die überhaupt nicht perfekte Mutter. Man wünscht sich und ihr, dass sie selbst heranwächst im Sinne von erwachsener wird. Allerdings erfüllt die Figur dieses normative Dogma nicht. Manchmal knirscht das Leben und es hört nicht auf. Manchmal sind Filme Mikrophone, keine Kopfhörer.

Hyperbole and a Half: Unfortunate Situations, Flawed Coping Mechanisms, Mayhem, and Other Things That Happened, Allie Brosh

Hier. Erst eine famose Seite im Netz, dann also die Buchversion. Die optisch sehr kruden aber sehr menschlichen Graphiken stützen eine zutiefst kluge Beobachtung über das Selbst-Einschätzen an und für sich. Der erhoffte Spagat zwischen Persönlich und Generell ist gelungen.

6/04/2015

Hot Girls Wanted, Jill Bauer, Ronna Gradus

Hier. Wenn man eine Dokumentation anschaut und bewerten will muss man vorsichtig sein: bewertet man das Gezeigte, irgendwie Reale, das es auch ohne die Dokumentation gäbe? Oder bewertet man den Film und versteht ihn als etwas Sekundäres, Angehängtes, Aufgesetztes? Oder erhofft man eine bestimmte kulturpolitische Wirkung? Schwierig.

Erwartungsgemäss menschlich geht es hier zu, und freilich ohne eine explizite Autoren-Autorität. Ordnung entsteht durch Chronologie. So weit, so gut. Bedrückend ist das alles trotzdem, denn keine der gezeigten Person kontrolliert irgendetwas. Eine Reflektion über Angebot und Nachfrage bleibt weitestgehend aus. Aber wer kann das schon leisten?


The Muppets, James Bobin

Hier. Die Geschichte ist schablonenhaft, aber die Figuren bemerken dies. Ein äußerst sympathischer Film, der ohne Schmerzen auch noch fast so klug ist wie das Original. Der sanfte Anarchismus ist allerdings ein wenig versickert.

Tangled, Nathan Greno, Byron Howard

Hier. Ausgezeichnet. Schmissig und schnell für die ganze Familie. Bratpfanne. Keine alte Schule was die Geschlechter angeht, trotz zwingender Prinzessinnenrettung.

Mehr davon: mit extensions?

Son of Khyber, Keith Baker

Hier. Worin liegt eigentlich der Reiz im Schrunz und woran erkennt man erhabenen Schrunz und woran speziellen Schrunz? Nur an der Zielgruppe? Wieviel Ökonomie darf am Vergnügen teilhaben?

Dieses dumpfe Kerkerunddrachen-Gekloppe erinnert irgendwie an Pornographie. Nie wichtig, aber fesselnd für eine gewisse Zeit, wenn man die Regeln und Referenzen versteht. Ach nein. Schlechter Vergleich.

6/02/2015

Kick-Ass 2, Jeff Wadlow

Hier. Schade. Kaputt. Teil eins ging gut, der war frisch. Diesem hier hilft auch Jim Carrey nicht, der weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Passt nicht. Freilich ist Geschmacklosigkeit die Absicht dieses Werkes, aber selbst das ist fad.

Rust and Bone, Jacques Audiard

Hier. Zuvor kam dies. Die Kurzgeschichtensammlung von Craig Davidson hallt immer noch nach, so toll war die. Jetzt hat man also selbige gebündelt und in einen Handlung verstrickt, wodurch sich die stärksten Szenen formen lassen.

Was schön ist.

Also schön schmerzhaft.

Aber: wer hat denn so viel Pech? Wie können denn diese Menschen soviel Unfug und Leid ertragen in so kurzer Zeit? Ja, es gibt nichts was es nicht gibt aber die Umstände der Drehbuchproduktion fallen hier auf jeden Fall auf.

5/31/2015

The Town, Ben Affleck

Hier. Weil der Roman nicht gefiel, wurde der Film gemieden. Vollkommen zu Unrecht, denn dieses Gangsterdrama ist vielleicht kein Departed aber haut doch in eine ähnliche Richtung. Ohne den Roman vorher gelesen zu haben hätte das Ding vielleicht sogar noch mehr Spass gemacht.

The Crimson Talisman, Adrian Cole

Hier. Zäh und humorfrei robbt sich das Ding voran. Vampire und Untote sind Gedöns - da braucht es schon mehr um die interessant zu machen. Nein, Eberron wurde woanders schon besser bespielt.