9/18/2011

Dead Man, Jim Jarmusch

Hier. Der Film geht geradeaus, er fummelt nicht so herum wie der Protagonist. Die Richtung ist vorgegeben: nach Westen geht die Reise, es wird nicht in jede Richtung gelebt sondern nur zum Pazifik hin.

Eigentlich ist Dead Man kein Anti-Western sondern ein Meta-Western: alle genreüblichen Elemente werden ad absurdum durchgesetzt und der Treck ins vermeintliche Paradies ist unmöglich, wird aber trotzdem unternommen. Der bald Sterbende macht eine Wandlung durch: erst ist er ein Auswuchs der rationalen und expandierenden Industrie im Osten und ist empört, dass die Spielregeln der Zivilisation hier im Grenzland verwittern. Dann wird er langsam vom Opfer zum Blatt im Wind. Durch das angeschossene Herz kann er loslassen... der Druck lässt nach, das Blut spritzt nicht mehr sondern schmaddert. Am Ende gleitet er rücklings im Kanu auf sanften Wellen dahin. Von Fest zu Flüssig und dann zum vielleicht ins Ätherische.

Großes Kino, dickes Kino. Breitwand in Schwarzweiß. Und Iggy Pop im Kleid.