8/30/2014

1Q84, Haruki Murakami

Hier. Der erste von drei Teilen. Die anderen beiden Teile sind auch in der vorliegenden Ausgabe vorhanden aber ein Teil reicht erstmal.

Ja, der Autor ist berühmt und ja, er erfreut viele Gymmi-Spackos weil er ja so magisch-realistisch oder verzwickt-Austerianisch schreibt ohne Delilloesk zu verstören. Und es gibt Essen und Sex. Gibt es mehr? Von einigen Blickwinkeln entspannt sich eine Geschichte, die durchaus episches Potential hat, aber eigentlich geht es um die Idee einer Parallelwelt, einer transdimensionalen Kopie des Hier und Jetzt. Freilich wird das Unterscheiden schwierig und die beiden Protagonisten scheinen das Gewebe von zwei Seiten anzuschneiden. Wenn das hier SciFi wäre, müsste in Band 2 die Maschine auftreten, die das alles zu verantworten hat. Aber es ist ja Murakami. Das Ende wird wohl nicht befriedigen.

Aber das ist in Ordnung, denn süffig bleibt das alles. Gemächlich wird heruntererzählt und dann gibt es Whisky. Wahrscheinlich.

North by Northwest, Alfred Hitchcock

Hier. Mit Erstaunen wurde zur Kenntnis genommen, dass NBNW der erste Actionfilm sein soll. Das macht Sinn: der episodenhafte Wettlauf gegen illustre Feinde, die Aneinanderreihung von verzwickten Situationen wird noch in einhundert Jahren zwei Stunden Zeit töten können. Und immer diese zarte Physis: abstürzen, klettern, laufen, verstecken, das berühmte Flugzeug ratatatatata von oben. Das wird Michael Bay irgendwann anders machen. Nicht besser. Anders.

8/28/2014

The Lookout, Scott Frank

Hier und hier. Wieder Verbrechen, wieder eine Variante von dem das man Noir nennt. Das wird nicht langweilig, weil Ursache und Wirkung nicht langweilig werden. Der Held ist freilich entstellt: die Wucht von beschleunigtem Metall hat ihn mehrfach zerfetzt. Die Vergangenheit eiert (Gedächtnis), die Gegenwart verunsichert (man kann dem Körper nicht trauen) und die Zukunft ist fraglich weil er das existentielle Update nicht verstanden hat, das ihm da widerfuhr.

Der sporadische Einsatz von Schusswaffen erfreut, denn Schusswaffen erfreuen fast immer. Sets und Hintergründe sind klug gewählt: die Enge der Bank, die Weite des Schneefeldes. Die Unentrinnbarkeit. Das entschuldigt fast den selten dämlichen deutschen Titel, wie immer.

8/24/2014

22 Jump Street, Phil Lord, Christopher Miller

Hier. So gehen Komödien: niemals den Zuschauer unterschätzen und direkt Scherze über Fortsetzungen, das franchising insgesamt und über die Aktionsfilm-Albernheiten der letzten zwei Jahrzehnte machen. Und die US-College-Mythologien werden auch standesgemäß durchgeritten. Prost.

Und in dieser Zeile steht noch etwas Kluges: "Etwas Kluges". Boooom.

Justice, Alex Ross, Jim Krueger, Doug Braithwaite

Encore! Hier. Was Ross kann, kann nur Ross. Episch überkandidelte Bilder in einer runden Geschichte. So bunt, so strahlend: das ist die Idee der Umhangwesen. Und die von DC sind ja eh noch ein wenig seltsamer, weil traditionsreicher.