6/17/2015

Hunger, Steve McQueen

Hier. Darauf war der Konsument nicht vorbereitet: allerderbste Filmkunst welche allerderbste Geschichtsaufarbeitung betreibt, so weit Kino das denn kann. Wäre es alles nicht so furchtbar könnte man die Montagen und Farben und Ästhetiken als herrlich bezeichnen. Alles ist im Innen, der Essenz des Gefängnisses. Der finale Hungerstreik wird als Konsequenz und nicht als Hauptdrama gezeigt, was er ja auch ist und sein soll. Der Hungernde bleibt letztlich fremd, ein kalter Fassbender mit spröder Mimik. Doch das Hungern selbst - das wird bedenklich intim. Der Verfall, das Vergehen - all das Teil einer lautlosen Gewalt. Wie Ersticken im Weltraum. Wie weit entfernt ist es dahin?