9/13/2013

Per aspera ad nauseam




Hier kommt man ja zu nix. Deshalb: drei Wochen weg hier.

The Originals, Dave Gibbons

Hier. In einem Rutsch besticht diese Mär aus Retro-Mod-SciFi wie sie sich einem unehelichen Kind des WestsideStory-franchizes annimmt. Überhaupt ist die gesamte Geschichte schon dagewesen und entspricht einem Baukasten der tragischen Gestalt. In eiskalter Geometrie schreiten die Ereignisse fort und das Ende ist folgerichtig: Blut an den Händen, Mädchen weg, volljährig.

Somit werden die coolen Schwebe-Bikes nur als Requisiten genutzt und noch nicht einmal Laserpistolen gibt es. Schade. Dass Charaktere sterben ist ja zu erwarten. Aber ein paar Mutanten oder Zombies wären doch wohl drin gewesen? Batman's Court of Owls hat letztens mehr mitgerissen, obgleich das nun ein wirklich flacheres  (aber auch jüngeres?) franchize ist.

9/12/2013

Buffalo '66, Vincent Gallo

Hier und hier. Endlich: eigentlich sollte dieses Produkt nur abgehakt werden, da früher auf dem Schulhof drüber gesprochen wurde und man irgendwie nie dazu kam.

Doch dieses Produkt überrascht durch charmanteste Indie-Film-Atmosphäre (die längst selbst einer von vielen Photoshop-Filtern des aktuellen Kinos ist), da auch der Inhalt nicht lang fackelt: der zornige Verdammte trifft seine Eltern und gewöhnt sich an seine große Liebe. Ödipale Verbrämung ist durchaus möglich (nach dem Knast will er eigentlich nur aufs Klo und sich endlich einmal unten rum frei machen), doch dafür trägt der Held viel zu feine Schuhe.

Die Episoden/Stationen perlen folgerichtig dahin und es wird zwischendurch sogar gebowlt: sehr fein.

9/10/2013

Wir sind die Millers, Rawson Marshall Thurber

Hier und hier. Fein, feist, schnell, und Frau Aniston. Interessant die Inflation der Inzesttheorie-Witze. Auch intrafamiliär scheint die ultrasexualisierte Existenz sehr wichtig geworden zu sein.

Überraschend: ein schunkelwarmes Ende. Ist beim Inzest in der Praxis nicht unbedingt gegeben.

Cloud Atlas, Lana Wachowski, Tom Tykwer, Andy Wachowski

Hier und hier. Bunt und wuchtig und natürlich anders als das Buch, aber das dicke Budget steht dem Film gut und trotz der durcheinander laufenden Handlungsstränge gibt es genug kleine leckere Szenen, die die Aufmerksamkeit halten und die Müdigkeit bekämpfen. Am schönsten das *Zeug* im weitesten Sinne: die Kostüme, Masken, und Bühnen.

Echos allerorten und vielleicht könnte diese Geschichte ein tolles Vorwort in zeitgenössische theoretische Physik sein, wenn es denn nicht so ausladend wäre. Es ist so ausladend, weil sowohl im Text als auch im Bild die Masse zählt, die Vielzahl der Stimmen und die verschiedenen Arten der Rückschwingungen und des Nachhalls. Insgesamt ist es ein guter Film für rechtschaffene Katatoniker: vom Job kommen, drei Stunden bunt verfaltete Bilderwelten anschauen, und dann mit matten Augen ins Bett fallen.

Ein wenig seltsam wirkt da die unüberhörbare Geschlechtsumwandlung von Frau Wachowski, die ungefähr zeitgleich mit der Emission dieses Werkes stattfand. Auch in CA geht es um de- und regeschlechterte Körper und Gesichter. Außerdem werden Hautfarben wild gemischt. Haben ihr Bruder und Herr Tykwer die persönliche Biographie zum Anlass genommen und von all den Projekten genau deshalb diesen Roman ausgewählt?