12/19/2013

Blue Is the Warmest Color, Julie Maroh

Hier. Wieder so eine seltsame graphic novel ohne capes. Diesmal über eine pubertäre gleichgeschlechtliche Liebe die freilich tragisch endet und zwischendrin allerhand zu überstehen hat.

Die Farbgebung ist freilich von enormer Wichtigkeit und hier schafft sie eine Atmosphäre der Kargheit und der Abgeschlossenheit - die Charaktere bewohnen tatsächlich eiskalte Orte und scheitern letztlich darin, das Geschehene ein wenig erträglicher zu machen.

Der wahrscheinlich dämliche Feuilleton-fetischisierte Film des Ganzen wird jetzt aber nicht für den Konsum anvisiert.

12/16/2013

Dead Men Don't Wear Plaid, Carl Reiner

Hier. Kongeniale Montage der bekannten Noir-Tropen und eben doch ein wenig klüger: anstatt direkt eine Satire zu konzipieren und einfach nur die bekannten Klischees lächerlich zu machen leisten letztere ihren Teil in herrlich beknackten Szenen.

"CLEANING WOMAAAAAAAN!!!!!"

Der Hobbit - Smaugs Einöde, Peter Jackson

Hier. Die hochfrequente Verfilmung macht endlich mehr Sinn. Beim ersten Film wurde dem Konsumenten teils übel - entweder wurde hier technisch etwas gerissen oder man hat sich einfach dran gewöhnt.

Alles in 3D und dazu auch noch scharf zu sehen macht großen Sinn bei dieser Geldanlage. Der ganze Wald, die ganze Spinne, der ganze Drache und vor allem sein ganzer Hort ploppt direkt ins Auge. Zuviel, um es gleich zu verstehen aber genug, um Schaufreude zu haben. Das ist selten bei so einem lauten Ding für alle: das will noch einmal geschaut werden. Und dann, auf dem Heimweg, denkt man an die Möglichkeiten der Filmtechnologie und die glorreiche Zukunft der totalen visuellen Überforderung.

12/15/2013

Lady Vengeance, Chan-wook Park

Korea! Hier.

Was passiert denn da? Es wird sich gerächt, und zwar mit finsterer Wonne. Kindermörder auf dem Stuhl, alle Eltern bekommen Werkzeuge. Wie lange hält er durch? Und warum ist das ästhetisch einer der feinsten Filme der letzten Wochen?

Wunderschön gefilmt ist das Vehikel in jeder Hinsicht. Gemeinsam nehmen die Rächer die Schutzfolie auf und nach kurzem Anstich wird da Blut im Eimer gesammelt. Der Chor der Selbstjustiz hält zusammen. Der Film rahmt die Menschen und ihre Absichten.

Sogar die alte Pose der Schusswaffen ist wunderbar angebracht: zwei Schuss, und die möglichst nah abgefeuert. Solche Waffen sind sehr wertvoll, denn man benutzt sie für etwas Persönliches. Letztlich zählt nur das. Das Persönliche. Lieben und Hassen kann jeder, echte Authentizität kann sich nur bei entsprechendem souveränem Handeln einstellen.

The Big Lebowski, Joel & Ethan Coen

Hier, wieder dieser. Saisonal zu verzehrende Pflichtware. I dig his style.