6/22/2007

The Road, Cormac McCarthy, pt. 2

Dang right, pardner.

Der Roman macht die Runde und erfreut sich grosser Beliebtheit. Der Konsumgräber ist ein Apostel des McCarthyianischen Universums und sollte von Verlag und Autor entlohnt werden. Viele Menschen haben unabhängig voneinander die Schönheit von The Road bestätigt. Diese Menschen sind keine Konsumgräber und haben somit keinesfalls das gleiche Verbraucherprofil wie der Ersteller dieses kleinen Blogs.

Dies mag ein Indiz für die hier immer noch präsente Begeisterung sein.

Eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte.

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6/20/2007

Ocean's Thirteen, Regie: Stephen Soderbergh

Kurzum: es ist alles drin, was drauf steht. Runde Sache. Gutes Ding. Weiterleben.

Fertig.

Doch halt: da kann man noch mehr sehen, nämlich nicht weniger als den Zusammenhang der Dinglichkeit der Welt. Alles führt zusammen an einem Punkt, filigrane Kausallinien schlängeln sich auf die Helix des Monster-Casinos zu (dessen Besitzer ein ein wenig blasser Pacino ist, der aber eine groteske Oma-Brille trägt). Mr. Ocean und seine Spiessgesellen verfolgen ihren Racheplot in der Nähe (grob und unterirdisch) und in der Ferne (manipulativ und in Mexiko, mal wieder dargestellt as "some country outside"). Stets ist der Fokus ihrer Bemühungen in der Mitte des Films, in der Mitte des Plots, in der Mitte der Welt: ein Knotenpunkt von mannigfaltigen Kausalzusammenhängen.

Alle beteiligten huldigen ihm, dem SYSTEM des Plots. Casino-Boss Willy Bank will das SYSTEM namens Las Vegas perfektionieren und nutzen. Die guten Jungs müssen in das SYSTEM, das er aufbaut, irgendwie rein. Sie huldigen es,indem sie ihre individuellen Eigenschaften allein auf dieses Zentrum einstellen. Sie dringen in das sub-SYSTEM des Casino-Rechners ein, um das Haupt-SYSTEM zu überlisten. Das SYSTEM des Films erlaubt ihnen den Triumph. Zum Schluss machen Clooney und Pitt treffend doppeldeutige Bemerkungen: sie verweisen auf das SYSTEM ihres beruflichen Umfelds, auf den Hollywood-Hype und die Regeln des Spiels, die den Films schlussendlich jetzt und in diesem Moment vor die Augen des Zuschauers brachte.

Alles hängt zusammen, alles ist ein Plot. Eine Welt der Schachteln. Alles wird von allem durchdrungen, und eigentlich könnten wir alle in die Oprah-Show kommen.

Ziemlich clever. "11" war trotzdem ein wenig besser.

6/17/2007

Rain Fall, Barry Eisler

Ein Killer-Roman! Nein, echt. Herr Regen ist ein Menschentöter, der freilich in Unfug schlittert und sich herauskämpfen muss.

Das alles geschieht in Tokio. Gibt es sowas wie japanoploitation? Bestimmt. Wenn, dann wäre diese Geschichte ein Beispiel dafür: sie spielt bewusst mit den plumpen Vorstellungen, die man als gaijin hat und bestätigt einige. Wahrscheinlich ist dieses Romangenre auch nicht dazu gedacht, zur Völkerverständigung beizutragen.

Das Ding funktioniert. Doch insgesamt muss gesagt werden, dass der body count zu gering war. Klingt gemein, ist aber so.

Die Nennung des Namens von James Ellroy auf dem cover (als einer der notorischen Lobhudler) macht allerdings verlegen. Das hat mit seiner Art von Ultra-Noir wenig zu tun. Was bleibt, ist die Erinnerung und der Vorsatz, mal wieder was von eben jenem Dämonenhund der Kriminalliteratur in den Graben zu bekommen.

The Body Artist, Don DeLillo

Welch sprödes Werk. The Body Artist folgte dem (und dieses Adjektiv ist noch zu klein) epochalen Underworld und ist vollkommen anders und doch vollkommen DeLillo. Die Protagonistin lebt mit ihrem Körper auf seltsame Art und Weise zusammen und betrauert ihren Gatten. Eines Tages trifft sie auf niemand geringeren als Rumpelstilzchens kleinen Bruder.

Gerade mal 125 Seiten reichen hier aus, um die Galaxien anzudeuten, die zwischen Körper und Geist, Essenz und Immanenz, Qualität und Potential liegen. Underworld ging in die Breite und in die Tiefe, und das mit epischer Gewalt und (noch so ein Wort) Anmut. The Body Artist beschreibt die harte Kante der menschlichen Existenz in sich und für sich selbst. Es ist ein unwirscher Text, der an das frühe "Bluthunde" (Running Dogs) erinnert. Keine Panoramen, keine Umarmungen.

Beim wiki wird hierzu Zen erwähnt. Das kann hier nicht bestätigt werden, deutet aber u. U. in die richtige Richtung.

Gar nicht Zen: das Büchlein sollte einst $ 22 kosten. Erstanden wurde es mit Glück für 2. DeLillo ist ein Grossmeister, und alle wissen das.