1/12/2015

Generation X: Tales for an Accelerated Culture, Douglas Coupland

Hier und hier. Encore jenes. Bleibt es relevant? Vielleicht in seiner Süffigkeit: Fragmente ergeben ein Ganzes und mit Leichtigkeit werden die Protagonisten leicht abgebildet. Ist es vorbei? Y, Z? Wie kann das Ende je vorbei gehen? Wenn einmal die Driftbewegung begonnen hat, kann nur ein neuer Fundamentalismus Ordnung im Lebenssinndiskurs schaffen. Und eine verbindliche Form desselben bleibt der Zeitgeist ja bislang schuldig. X forever.

Ein Tick anders, Andi Rogenhagen

Hier. Ein gemütlicher und freundlicher Film über das (für Außenstehende) tollste Syndrom der Welt. Die Geschichte rund um das Tourette ist behäbig und kuschelig, aber es ist in Ordnung. Vielleicht hätte eine weniger märchenhafte Welt auch nicht zu den klaustrophobischen Anfällen der Heldin gepasst.

1/10/2015

Ich - Einfach unverbesserlich 2, Pierre Coffin, Chris Renaud

Nochmal dieser, aber bei einem Heim-3D-Testlauf. Tatsächlich eine Pracht - hier gibt es Unterhaltungstechnologie in fast perfekter Abstimmung. Soll das aber die Zukunft des Films sein? Verwundert bleibt zu vermerken, dass die proaktiven Brillen ein besseres Bild schaffen als die 3D-Technologie im Multiplex. Wer soll denn dann noch irgendwann ins Kino gehen?

1/08/2015

Frankenweenie, Tim Burton

Hier. Burton hat sein eigenes Genre und macht das Eigentümliche massenkompatibel. Auch hier gleichzeitig eine Huldigung und eine Gemütlich-Machung für die ganze Familie, die nicht unbedingt die pubertären älteren Kinder langweilt. Positiv wird auch die Unsterblichkeit des Frankenstein-Motivs zur Kenntnis genommen.

1/07/2015

Skyfall, Sam Mendes

Encore. Hier. Schon wieder - der vielleicht beste moderne Bond erfüllt mit Zuversicht ob der Zukunft des franchise.

Stoner, John Williams

Hier. Meine Herren. Ein Roman mit... auweia... WÜRDE. Es geht los mit der Geburt und endet mit der Schwerkraft. Dazwischen ein Leben das gleichermaßen originell und mittelmässig ist - die Biographie des Steinernen ist geprägt von vielen Meißeln, die immer wieder ein Stück von ihm abschlagen. Chip away the stone. Was bleibt am Ende? Ein massvolles bürgerliches Epos, Jahren der leisen Qual und der kleinen Glücksmomente. Unerwartet.

12/31/2014

The Lincoln Lawyer, Brad Furman

Hier. Da wurde mehr erwartet. Der angegaunerte Verteidiger in strahlender Rüstung wird selbst vergaunert und gaunert zurück. Der Gerichtssaal ist die tollste Bühne überhaupt, das wusste schon Matlock. Aber hier geht es letztlich nicht um gerontophile Gerechtigkeit sondern um die Wahrheitsproduktion, und freilich ist die in diesen modernen Zeiten immer fraglich.

Scarface, Brian De Palma

Hier. Klassisch ist hier alles: Wanne, Zigarre, finale Feuerwaffe. Weshalb gibt es soviel Merchandize von so einem alten Produkt? Ist da tatsächlich ein unsterblicher soziokultureller Zeitgeist drin? Kann man den heutzutage neu entfachen? Das bleibt fraglich. Mit den fortschreitenden Szenen kommt der Untergang immer näher, aber man weiss nicht wen außer dem Helden es mit hinunter zieht.

12/29/2014

Honig im Kopf, Til Schweiger

Hier. Machen wir eben mal einen Familienfilm. Das zieht. Bloss keine Experimente. Aber sei's drum: fast schon beängstigend unulkig ist Herr Hallervorden, der verhindert dass Demenz als Pointengarantie verunglimpft wird. Freilich gibt es hier kübelweise Schmalz, aber die teilweise fast schon debilen Dialoge der nicht-Dementen sorgen für Skepsis, aber eben auch Interesse.

12/26/2014

WALL·E, Andrew Stanton

Hier. Sehr feines Ding mit freilich charmantem Protagonisten und sanft kritischer Botschaft bezüglich Robotern, Arbeit und Anstrengung überhaupt. Zum Glück bleibt das Öko-Gesumse bei einem Minimum.


Annihilation, Jeff VanderMeer

Hier. Die Assoziation adelt den Autoren freilich: Poes Pym kommt in den Sinn. Auch dort geht es um unentdecktes Gebiet, seltsame Umstände und eine Hauptperson, der man nach und nach immer skeptischer entgegensteht. Dumpf kann man freilich auch Lost als Einfluss nennen. Wald, Bunker, Bauten, seltsame Umstände. Insgesamt aber ein schönes Ding, das bis zur letzten Seite verunsichert aber auch die Neugierde halten kann.

The Raid, Gareth Evans

Hier. Ein herrlicher Aktionsfilm mit brachialem Körpereinsatz. Die Choreographie lässt zucken und seufzen - freilich ist die Geschichte Nebensache. Hier ist das Haus, es gibt ein Innen, es gibt ein Außen: der Flur ist eng und alle müssen durch. Physik gegen Physik. Oldboy kommt in den Sinn: mit dem Hammer gegen die Scharen. Doch was dort episch und opernhaft daherkommt wird hier präzise und sehr schnell ausgeführt.

Child 44, Tom Rob Smith

Hier. So unterhält man mit Text. Stalinrussland ist wundervolles grausames Mordor und keiner traut irgendwem und jeder hat noch eine Rechnung offen. Der Autor hält die Spannung nicht durch feine Charakterstudien oder Zeitgeistdiskussionen, nein hier geht es direkt zur Sache. Sehr fein ist das Nachwort, in dem der Autor eben diese Absicht erläutert. Richtig so. Tolstoi passt nicht gut in den ICE.

12/21/2014

Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere, Peter Jackson

Hier. Jacksonfilm make fight long time, long-long. Wie erwartet wunderbare Dynamiken und Bewegtbilder und erfrischenderweise ein Zwergenfürst der direkt aus dem Warhammer-Universum importiert wurde. Wann kommt da eigentlich ein Film? Was Warcraft kann, könnte das schon lange...

Ist das Ende schnulzig? Diese Kategorie zählt bei den jetzt sechs Tolkienographien nicht. Jacksonfilm make end long time, long-long.

Alle drei Vehikel wurden im gleichen Kino geschaut, fast auf den gleichen Sitzen. Das könnte jetzt so weiter gehen. Besser als ein jährliches Erbrechen von Glühwein ist das allemal.