10/26/2015

Saga, Volume 5, Brian K. Vaughan, Fiona Staples

Hier und hier. Liefert und liefert und liefert... Gibt es eine derzeit bessere Serie als Saga? Wohl kaum. Es ist lustig und eben doch episch, harte SciFi und drollige Charakterstudien. Da sich die Konsumenten immer mehr an Serialität gewöhnen gibt's auch einen hohen body count. Niemand ist sicher. Manch einer hat eben seine Rolle in der Saga gespielt und kriegt frei.

The Emperor's New Groove, Mark Dindal

Hier. Lamas sind Kamele, aber eben kleiner und wendiger. Ein Kindchenschema erfüllen sie nur bedingt aber in diesem altschulig gebauten Animationsfilm klappt das ganz gut, auch wenn die Geschichte letztlich Nebensache ist: wieder geht es um Läuterung, wieder geht es um Einsicht und glückliche Enden. Und wieder stellt man sich die Frage wie und ob jüngere Zuschauer die vielen Seitenkommunikationen mitbekommen oder sogar müssen und was es mit ihnen macht. Ein schönes, schnelles Ding für den öden Donnerstagnachmittag und einem Viertel Apfelkuchen.

Mr. & Mrs. Smith, Doug Liman

Hier. Dieser Film ist schlecht gealtert. Man weiss wie er endet - und deshalb kommt einem auch jede Szene vor dem Showdown wie eine kleine Moden- und Styleshow vor, die die Helden möglichst unterschiedlich schick machen sollen. Es wird bezweifelt ob und wie das Vehikel ein drittes Mal gesehen werden wird.

10/21/2015

Inside Out, Pete Docter, Ronnie Del Carmen

Hier. Wann wird die Bezauberung durch animierte Kindchenschemata aufhören? Wann wird sich diese Technologie andere Genres erobern? Es kann nicht mehr lange dauern. Die Geschichte selbst ist reflektierter als gedacht und sogar einige Schlagworte der Kopfwissenschaften werden aufgegriffen und umgedeutet. Pixar ist ein Kreativ-Reaktor. Hier geht's ab, denn diese Energie wird die Konsumenten auf lange Zeit warm halten.

10/19/2015

Kill Your Darlings, John Krokidas

Hier. Ah, die Literatur. Immer dann diese Biopics. Als Einstieg in die einmalige Historie taugt KYD allemal. Dabei ist wunderbarerweise nicht die Epoche sondern sind Ihre Protagonisten im Zentrum, die sich erstmal ver- und dann entlieben und dann die berühmten Namen bekommen, die das Drehbuch wahrscheinlich verkauft haben.

Roche Limit Volume 1, Michael Moreci & Vic Malhotra

Hier. Und hier. Lange dauerte der Konsum denn die Geschichte ist anscheinend so episch angelegt, dass sie hier nicht aus dem Quark kommt. Viel Aufmerksamkeit geht für die Erforschung der Dystopie drauf: was ist wie anders und warum? Ein bisschen Blade Runner, Dune, und anderes... Ergibt aber auf dem ersten Blick kein Ganzes.

Mad Max: Fury Road, George Miller

Encore. Hier. Immer noch eine Schau. Das große Ver-Fahren, ganz unverfahren und spektakulär.

Leviathan, Lucien Castaing-Taylor, Verena Paravel

Hier. Das kann Film aber auch: hinter der überschweren Moby-Dick-Referenz hervorkommen und einen fast schon finsteren Eindruck über die seltsame Welt des Fischens abliefern. Es ist eine Dokumentation im wörtlichen Sinne, es zeigt eben und schildert und fängt Licht und Ton ein, die bei in der unerhörten Maschinerie entstehen. Die Hauptdarsteller sind Objekte und in der Summe sind sie alle Treibgut. Eigentümlich nah kommt man dem Menschen, seltsam infernalisch sind die Minuten in Dunkelheit und Lärm, die immer wieder auftauchen (ha! "Tauchen").

Großes kleines Kino. Ein geradezu reinigendes Erlebnis. Kein Pack das quasselt. Nur Leiber die zucken. Horizonte werden als beobachterabhängige Konventionen entlarvt. So soll es sein.

10/13/2015

Der Marsianer, Ridley Scott

Hier. Zu lang und sehr sympathisch. Es wird geschafft, gleichzeitig die Unglaublichkeit des Weltraums und seiner Befahrung zu schildern und aber auch die pragmatischen kumpeligen Menschlichkeiten einzufügen, die ebenjenes bewerkstelligen. Das Ende ist klar und trotzdem schaut man weiter hin, denn monologisierender Hauptdarsteller und schnatternde Daheimgebliebene ergänzen sich schön. Wenn das die 1980er gewesen wären, dann hätte Matt/Mark auf dem Mars eine knuddelige Kreatur gefunden, die mit Hundeblick die erfolgreiche Kartoffelernte verfolgt. Aber das sind ja die 10er.

10/08/2015

Maze Runner: The Scorch Trials, Wes Ball

Hier. Und der Monsterfaktor wird eben nicht weiter ausgebaut. Dafür liefert der Film eine seltsame Idee von Geographie: flink werden unterschiedlichste Landstriche durchlaufen und am Ende... schade, aber am Ende gibt es einen A-Team-mäßigen Schusswaffenscharmützelkampf. Wo sind die Kreaturen? Effekte, hallo? Das halbe Hochhaus war schick, die Zombies Standard, aber die großen epischen Bilder einer Dystopie fehlen. Vielleicht liefert die der nächste Teil.

The Maze Runner, Wes Ball

Hier. Doch, der ging. Herr der Fliegen und Lost und Hunger Games. Klare Referenzen. Offensichtlich angepeiltes Franchise. Die Kreaturen sind sehr ok, es wäre schön wenn der Monsterfaktor noch ein wenig ausgebaut wird.

10/04/2015

The Disappearance of Alice Creed, J Blakeson

Hier. Verwirrenderweise erinnerte das Entführungopfer an das Mädchen mit dem Drachentattoo. Trotz Frisur und abwesendem Motorrad. Jedenfalls ist das hier ein sehr minimalistisches Thrillerschätzchen, bei dem freilich eine Entführung erst kompliziert und dann tragisch wird. Die insgesamt nur drei Darsteller belauern sich letztlich zu Tode.

Warum ist der Film nicht supergut? Weil man es auf der einen Seite sehr erfrischend findet, die Klaustrophobie unter drei Lügnern so minimal darzustellen, aber dann diesen Ortswechsel akzeptieren muss. Wäre es nicht toller gewesen wenn das ganze Ding nur in einem Raum stattfindet? Oder ist das dann doch zu karg für Spannungsunterhaltung? Selbst Cube hat das ja irgendwie nicht ausgehalten.

10/03/2015

Marley & Me, David Frankel

Hier. Der Film ist gemein. Der Hund bestimmt die Rahmenhandlung und... beendet sie auch. Das sind alles bekannte Techniken. Niemand hat hier etwas animiert. Aber die ganzen letzten Minuten konnten gar nicht angeschaut werden weil Salzwasser die Sicht versperrte. Herrje. Der Konsument ist nicht der Blechmann. Eher die Vogelscheuche.

9/22/2015

Low, Vol. 1: The Delirium of Hope, Rick Remender, Greg Tocchini

Hier. Auch wieder so krakelige Graphik. Hier aber sinnvoll, denn: unter Wasser braucht es Flossen und die haben immer eine dynamische Linienführung. Ähnlich ist es mit Harpunen. Aerodynamik, nein: Hydrodynamik findet in diesen Zeichnungen einen sinnvollen Ausdruck.

Die Protagonistin ist originell, denn ist ist erstens Mutter und zweitens Optimistin. Eine seltene Kombination für ein SciFi-Dystopia-Ding.

Die Motive sind nicht so ganz originell, zumindest nicht für Spieler. Beim Lesen ging der Gedanke an Bioshock partout nicht aus der Stirn. Man beachte das Cover. Kleine Mädchen, Superrüstungen? Wasser läuft rein, alles ist nass? Vielleicht hat dieses epochale Spiel mehr angerichtet als es der Konsument zugeben wollen würde.

Der nächste Teil könnte unter Umständen auf die Konsumliste kommen. Erstmal noch eine Runde Bioshock spielen...