9/01/2008

Half the Blood of Brooklyn, Charlie Huston

Joe Pitt schnoddert sich wieder durch Manhattan, und diesmal sogar aus Manhattan heraus. Wieder dankt Huston auf der ersten Seite Raymond Chandler und Bram Stoker. Das ist stolzer pulp, ein balladenfreies Schmuddelrockalbum in gewohnt harter, knapper und glorreich präziser Sprache.

HTBOB ist Teil drei der Reihe (Teil vier soll unterwegs sein) und der beste Vampirdetektiv der Ostküste bekommt es nicht nur mit Metallgebiss-Kleinwüchsigen auf Coney Island zu tun (Ah! Ein Mutant aus dem James-Bond-Katalog!), sondern auch mit einer traditionsreichen jüdischen Familie (deren Geschichte bis hin zur Schlacht von Gibeah und den damaligen Brutalitäten zurückreicht). Dann gibt es noch Tumore in nicht-vampifizierten Körpern und jede Menge spritzig-stumpfe Gewalt. Und die Thematik der Geschlechtsidentität und des chirurgischen genderbendings wird auch noch zum Thema. Toll, dass die mit dem "Vyrus" infizierten Körper so schnell heilen, so ungelenk zusammenwachsen und so klare Motivationen an den Besitzer des Körpers übertragen (Blut sammeln und behalten). Der Sonnenaufgang ist für Vampire wie immer schlimmer als nur ein Mordskater.

Joe Pitts dritter Streich ist wieder eine aparte Mischung aus Die Hard, Evil Dead und Sex and the City.

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