5/06/2009

Defiance, Edward Zwick

In diesem Western haben die Cowboys lustigere Hüte aus Fell und Cord. Sie huschen durch den Wald und verstecken sich vor den Südstaatlern bzw. Indianern (Nazis), die auch noch Flugzeuge haben.

Nein, im Ernst: Defiance hat (obgleich die hirnlosen Marketing-Quallen mal wieder für den deutschen Markt die Betitelung zerschossen haben) Siegerqualitäten. Die drei gebrochenen/brechenden Brüder (allen voran Craig mit seinen übermenschlich blitzenden Augen) überzeugen mit ihrer Arbeit. Das Buch ist innovativ und genau und verlässt sich nicht auf den historischen Spielplatz als Autorität.

Defiance zeigt, wie sich die Zeiten ändern: das erhabene Thema "Drittes Reich" kommt langsam in der Kulturindustrie an und schon bald wird Tarantino uns mit Staraufgebot zeigen, wo die Gaskammer leckt. Zwicks Film ist wie ein Vorbote: am Anfang schieben sich Pseudo-Original-Filmaufnahmen ins Bild und verdichten sich schließlich zum Kinobild. Sepia wird zu Farbe, die dann am Ende wieder zu Sepia wird. Noch nie war Geschichte so ein famoses Spielzeug. Wolfenstein3D-Profis wussten das schon lange.

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