3/08/2012

The Elephant Man, David Lynch

Themenabend der monströsen Gestalten, Teil Zwei. Hier und hier. Jetzt geht es um Einzelschicksal - wo bei Freaks der Plural im Vordergrund stand und somit das muntere Treiben der körperlich Versehrten gibt es beim Elefantenmann das zentrale Monster, das alle in seinen Bann zieht. Lynch zeigt das erste Drittel über nur Schemen und lässt die röchelnden Geräusche für Grusel sorgen.

Und wieder dieses Wort: Grusel. Andere Worte drängen sich auf und man schämt sich: Euthanasie. Die finstere Pflicht, das Leiden Anderer zu betrachten. Die Schaulust. Der Film taugt bei all dieser Basis-(Sozial-)Psychologie auch als Epochenstück: wie geht das Empire, die ordnendste Instanz überhaupt, mit diesen undisziplinierten Fleischmassen um? Wie kann dieser Einzel-Freak umschlossen werden? Der ambitionierte Arzt versucht verzweifelt, den Elefantenmann zu verstehen und zu territorialisieren (zu kolonialisieren?). Und seine Absichten sind gut. The road to hell is paved with good intentions. Gruselig!

Das Schwarzweiß tut einiges für die beklemmende Stimmung, doch die viktorianische Innenbeleuchtung durch Gas soll ein sehr eigenes Farbspiel ergeben. Wo kann man das sehen? Wenn es einer nutzen könnte, dann wohl Herr Lynch. Gibt ja auch 'ne Gaslicht-Version von Gotham City, immerhin.

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