6/10/2013

Joe the Barbarian, Grant Morrison & Sean Murphy

Hier und hier. Es kommt naiv daher, wie halt die Barbaren so sind, und auf den ersten Seiten versteht man auch schon, dass es hier um eine doppelte Welt geht, eine durch Zuckerkoma und Kopfverletzungen zusammengeschaselte Fantasiewelt.

Selbige Welt wird von den langen Schatten der Figuren im Kinderzimmer bevölkert: eine Armee von Plastikhelden wird echt und setzt sich in Bewegung. Ein mythisch beseeltes Quest steht an und der jugendliche Held muss sich mit der drohenden Zerstörung seiner Spielsachen auseinandersetzen.

Und spätestens hier könnte man die romantisch verklärte bildungsromaneske Unterhaltungklitsche erwarten, die mit der glücklichen Rückreise in die echte Welt endet. Aber JtB ist viel besser, denn die ersponnene Welt steht der echten in nichts nach. Letztere inspiriert sogar die Territorien, die Joe mit Schwermut und Beharrlichkeit durchschiffen muss, immer wieder von neuem: grandioses paneling schafft eine sehr feine Gleichführung von Dingen im Kopf und Dingen daheim (und den Dingen "da draußen") - so manifestiert sich ein laufender Wasserhahn im echten Haus als Wasserfall in der Questwelt. Morrison und Murphy erzählen einen all-ages Roman mit sehr sympathischer Sorgfalt und Umsicht. Ausgezeichnet.

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