2/02/2014

Someone to Keep Me (Collars and Cuffs), K.C. Wells, Parker Williams

Dieses ebook wurde spontan gekauft, da mit Argwohn und Interesse der vanity-tumblr "noodlesandbeef.com" verfolgt wurde, bei dem der Autor und Hauptdarsteller in einer Dom/Sub-Beziehung steckt die sich durch allerlei teils seltsame Rituale auszeichnet. (Mittlerweile sind die Herren zu dritt und konsumieren aufs amerikanischste drauf los.) Das umfasst zwar auch das kernig-fleischliche aber eben nicht nur: auf Beziehungsebene geht es auch um die Erforschung des "subspace", einer Art mentaler (sozialer?) Frequenz der Unterwerfung.

Dieser BDSM-Roman selbst ist, literarisch gesehen, Schund in seiner schwülsten Form - sehr blasse und mit wenigen Worten beschreibbare Charaktere finden und treffen sich in denkbar simpler Kulisse. Das Happy End tritt ebenso sicher ein wie die vollkommen überzeichneten Widersacher. Einmalige Posen und großer Wiedererkennungswert fehlen. Der Text ist eher eine Reportage in Roman-Form - wer das Thema nicht irgendwie interessant findet wird auch in dem Geplänkel zwischen Kinderraub und dark room keine Spannung halten können.

Referenz zu Erotik, Libido und subspace oder sonstwelchen Räumen ist und bleibt und wird wohl für immer Lolita sein. Freilich ist das hetero und alt und von einem alten weißen Mann geschrieben. Aber hier gibt es die Unterwerfung viel nachdrücklicher: hier ist der Held selbst in sich faltenden Räumen zwischen Gier und Verzicht gefangen. Bei Lolita gibt es den "schizo-subspace" und ein Objekt, das eben mehr ist als bloßes Ding da draußen sondern Grundlage der Objektivierung überhaupt.

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