7/08/2014

Mysterious Skin, Gregg Araki

Hier und hier. Richtig so. Was soll man Pädophilie auch ausklammern aus dem Kino? Weil das Marketing dann knifflig wird, achso. Hier also zwei Jungs, die nach dem Übergriff auf diametrale Art und Weise damit arbeiten. Einmal nach Außen (Stricher, bring it on, whatever) und einmal nach Innen (Flucht in die Entführung durch Außerirdische).

Araki lässt laufen: die Kinder, aus denen später die besonderen Erwachsenen entstehen, werden in qualvoll langen Szenen der Gewalt ausgesetzt, die eben nicht die klassische allein physische Bemächtigung oder Einverleibung darstellt. Es ist alles viel komplizierter, denn die mysteriöse Haut, diese fleischliche Begrenzung des Ich, wird auch durch äußere Kräfte geformt. Blaue Flecken sind simpel, die gehen weg. Andere Verletzungen sind fundamentaler und setzen Wechselwirkungen in Gang. Treudoofe Deppen reden dann vom Trauma und von Strafe und Ursache und Wirkung - aber mit diesem Film kann man Gewalt eben in ihrer größeren Tragweite zumindest erahnen. Richtig so.

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