7/18/2016

UMZUG | EVAKUTATION

Mit sofortiger Wirkung wird jetzt [https://festerben.wordpress.com/] neue Konsumhalde. Hier wird gegraben und erinnert, nur eben vielleicht ein bisschen fester.

Klick da.


























Ade.

7/04/2016

Teenage Mutant Ninja Turtles, Jonathan Liebesman

Hier. Das Kreatürliche ist und bleibt beachtenswert. Würde Megan Fox nicht eh schon wie eine Illustration aussehen, man müsste sie mit CGI nachbauen. Der Leib-Seele Dualismus kräht trotzig hervor, denn die Schildkröten wurden leiblich von jemand anderem gespielt als gesprochen. Acht Menschen für vier mutierte Tiere. Letzten Endes ein ganzer Bay: der Humor nonexistent, die Figuren so eindeutig wie Brechdurchfall.

Wo soll das alles enden? Es endet nie. Niemals.

Fight Club 2, Chuck Palahniuk, Cameron Stewart, David W. Mack

Hier. Ja, er tat es, dieser Ausverkäufer, dieser Franchise-Profiteur, dieser Hausabbezahlenwoller. Und irgendwie hat er es geschafft, das man ihm nicht böse ist. Zum einen hat er das Medium gewechselt vom Buch bzw. vom "BuchzumFilm" zur graphischen Novelle. Hier kooperierte er wunderbarerweise mit Stewart und Mack, die ganze Arbeit geleistet haben und eine stets klare, aber immer schnelle Optik erzielten. Die Seiten sind hell, die Gesichter eindeutig.

Und was ist drin? Zum einen CP selbst, nach hinten raus, mit seinen Musen. Klingt billig, ist aber wunderbar schlüssig. Wir finden jedes Motiv, jeden Spruch, jede erfolgreich im Medienmarketing durch's Dorf getriebene Klischee-Sau durchs Dorf getrieben und röchelnd am Gatter. Das schöne an diesem Sequel: es nimmt das Konzept der Fortsetzung am Markt ernst. Das ist eigentlich das Schönste, was uns der Autor seit jeher beschert. Er kennt die üblichen Verdächtigen und das verdächtige Übliche, er hat sich nie um simple (auktoriale) Autorität geschert sondern sie eben süffisant vorgeführt.

Jetzt möchten wir Rant noch einmal lesen. Nicht FC 3, aber Rant.

6/29/2016

Herkunft, Oskar Roehler

Hier. Fast sechshundert Seiten und eben doch durchgehalten. Das ist ein Weglesvehikel, ein Bildungsromanepos mit zeitgeistigen Verweisen. Veränderte Namen, verstellte Stimmen, zerzauste Motivationen. Ach, Deutschland, du butterbetriebene feiste Blechente: trüb und stumpf gründelst du dich durch vergangene Schlacken.

Vielleicht war der aus diesem Roman resultierende Film, der am Konsumenten ganz zielsicher vorbeiveröffentlicht wurde, Sinn und Zweck dieses Textes - vielleicht wurde dieser Roman schon als Exposé eines Dreistundenschinkens für das modernde deutsche Kino (gähn) mit seinen Berbens und Bleibtreus geschrieben. Das könnte seine Aneinanderreihung von dramatischen Szenen erklären. Der Held ist das Ich und beide sind sehr unsympathisch weil erst ungeboren, dann unreif, und schließlich verwahrlost.

Manchmal haut Roehler Sätze raus, die eher putzig und trotzig als episch sind. So verhindert man zumindest eine unangenehme Nähe zu den Buddenbrooks. So bleibt man aber als Autor sympathisch. Trägt er seine Biographie spazieren? Schreibt er sich von ihr frei? Spielt er mit ihr und simuliert eine zivile deutsche Geschichte der Vierziger bis Achtziger? Kurzweilig ist das Ding auf jeden Fall, aber vermutlich nicht so zeitlos wie es Geschichtsschreibung an sich gerne wäre. Direkt beteiligte Personen mögen das Ding als Schlüsselroman lesen und ihre Freude haben. Als Durchschnittskonsument bekommt man immerhin ein paar eklige Menschlichkeiten um die Ohren gehauen.

6/07/2016

Money Monster, Jodie Foster

Hier. Große Kaliber werden aufgefahren um der größtmöglichen Zielgruppe gängige Narrative der modernen Geldwirtschaft zu erklären. Freilich müssen Rebellen bestraft werden und Sünder geläutert werden. Freilich müssen gewinnende Teams zusammenbleiben.

Im Gedächtnis bleibt die letzte Szene - all der Lärm, all die Hektik endet vor dem Fernseher, auf der Couch. Es wird geschmunzelt ob einer zerstörten Familie. Einige Sekunden zuvor wurde das manifeste Böse, die unlautere Gier, mit der ältesten Hollywoodhelden-Geste seines Platzes verwiesen - einem Schlag ins Gesicht, wie im echten Leben der normalen Menschen.

Ein seltsamer Film. Frau Foster, was ist der Plan?

6/04/2016

Wolf, Vol. 1 TP; Ales Kot, Matt Taylor, Lee Loughridge

Hier. Zunächst denkt man an Lykanthropen, dann wieder nicht, und dann vermengt sich alles in eine liebenswürdige NoirWeirdPsycho-Geschichte. Der Ermittler, der hartgekochte beteiligte Unbeteiligte, seine Mission, seine Feinde, Verbindungen genetischer und physischer Natur: alles bekannt, aber immer noch lecker. Vor allem der niemals veralbernde Humor hält die Aufmerksamkeit.


Material, Vol. 1; Ales Kot, Will Tempest, Tom Muller

Hier. Kaum ist es da, da ist es schon weg. Und trotzdem lohnt es sich, denn es gibt Fussnoten und eine eigentümliche Mischung an realpolitischen und sehr persönlichen Kämpfen. Erzählt wird mit der streng gekachelten Doppelseite. Das gibt einen stützenden Rhythmus und hilft, ein großes Ganzes zu erahnen. Leider wurde die Fortsetzung erst einmal ausgesetzt; drum muss man mit anderen Werken der Autoren vorliebnehmen.

The VVitch: A New-England Folktale, Robert Eggers

Hier. Ein prachtvoller, folgerichtiger, sorgsam bebilderter, kompakter und nachhallender Alptraum. Die Familie, diese vier Wände, diese Enge, dieses schwache Fleisch, dieser Schmutz dieser leere Himmel, die Dunkelheit, die Weiber. Ist es so gewesen? Ist es immer noch so? Wunderbarerweise ist das hier keine Dokumentation oder eine quasi-realistische Meinungsmache, einfach die Umsetzung eines Märchens, das zieht und drückt und hetzt und presst.


5/30/2016

The City of Towers, Keith Baker

Hier und hier. Kurzweilig, weil berechenbar - so ist das mit der Gebrauchsliteratur. Freilich soll es potentielle Kunden für die Spielwelt begeistern. Das kann es schaffen, zumal Eberron ja eines der famosesten D&D-Vehikel ist wo gibt. Mehr davon. Am besten am Strand oder leicht verkatert. Warforged Ranger, Level 6. Yeah.

5/22/2016

Deliver Us from Evil, Scott Derrickson

Hier. Das große E ist und bleibt unumstösslich, unaustreibbar, unausweichlich. Letztlich geht es beim Grusel immer um beschädigte und eh temporäre Mikrogemeinschaften wie zum Beispiel Familien und selbige haben ja meistens mit Schutzbefohlenenmanagement zu tun. Krise allerorten - und wer sich durch den Krieg in einer fremden Klimazone ein Trauma einfängt, kann an der Heimatfront allerlei Unfug anrichten. Zum Beispiel nicht mehr die Rolle des Elternteils erfüllen und eine nachhaltige Erziehung sabotieren.

Insgesamt nervt der Film ein wenig. Hübsch photographiert (Sieben kann es besser) und naiv dargestellt (das Geständnis ist die Erlösung ist das Verhör ist die Entfaltung der Wahrheit anhand des geschundenen Körpers am Höhepunkt), aber nicht nachhaltig genug für modernen Katholizismuskitzel.

5/12/2016

Horns, Alexandre Aja

Hier. Joe Hill hat den Roman geschrieben und der ist bestimmt so fluffig dass die Filmversion sich quasi aufgenötigt hat. Der Hauptdarsteller hat sich schon vorher von einer der größten Gelddruckmaschinen des Filmmarktes freigeschwommen. Beste Vorraussetzungen - und eine sehr sympathische Durchführung. Die wenigen Splatter-Elemente passen gut - schließlich geht's um den Leibhaftigen selbst. Oder nicht? Man kann über Masken nachdenken, Rollen und Motive, und wie nützlich diese Vorrichtungen an der Stirn doch sind. Hörner sind wichtig, man kann sie aufgesetzt bekommen, man kann das sogenannte Menschenleben ein wenig tierhafter gestalten und das dann schlecht finden.

5/08/2016

Interstellar, Christopher Nolan

Hier. Hinterm Schrank der gebündelte Horizont. Man kann ja die Materie nicht anders verfilmen als mit einer starken und sicheren Verankerung in einem Protagonisten, der alles mit dem Zuschauer erlebt und das Erfahrene koppelt. Das klappt auch ziemlich gut - so wird Relativität dramatisch, vor allem weil die guten menschlichen Tugenden (Gesichts- und Rumpfakrobatik) von McC. blendend bedient werden. Schön ist dass die Zeitbrechung irgendwann die eigene Filmzeit beeinflusst, und sich somit das Werk selbst sich als Gefüge um sich selbst krümmt. Von den Motiven her freilich episch: dust bowl diorama, the plains (and planes), und am Ende eine Flagge über dem Camp an der fernen Grenze. Seufz.

Captain America: Civil War, Anthony Russo, Joe Russo

Hier. So sieht da also aus wenn die Maschine schnurrt. Trotz oder wegen des Überangebots an Kostümen ist das ein sehr prägnantes Überlängenvehikel geworden, dass nichts abschließt aber eben als dicker leckerer Knoten taugt. Nach dem abgewarteten Abspann fragt man sich: wieviele Jahrzehnte wird es dauern bis dieses schicken Kostüme albern aussehen? Wann wird es hiervon ein Remake geben? 2030? 2040 erst?

5/06/2016

The Art of He-Man and the Masters of the Universe, Various Artists

Hier. Es ist wahr, es ist alles wahr und Dark Horse hat eine sehr runde Sache abgeliefert. Es ist nur Plastik, das muss man sich immer wieder sagen... oder nicht. Es wäre jedenfalls wünschenswert, hierzu möglichst bald eine zeitgemäße Iteration erwerben zu können.