Aber besser spät als nie. Fischerspooner werden mit einem mittlerweile wieder unmodisch gewordenen Unwort verknüpft, namentlich Electroclash. Hier trifft Fiepen und Rauschen aufeinander, die Beats sind freilich sehr kalt und man schwubbert zwischen C64, A2000 und anderen Funkenmariechen.Ein stumpfer Hollywood-Produzent würde eine gelungene B.-E.-Ellis-Verfilmung (das allein ist ja schon unmöglich) mit diesem Soundtrack unterstützen. Das Panorama erstreckt sich zwischen New Yorker Avantgarde und Dystopia; es ist subversiv urbaner Anti-Rock mit genug Zähnefletschen um nachts gut gespielt zu werden. Auf der Bühne sind die Künstler laut DVD gern mal transenmässig unterwegs, aber nie kess-kokett sondern immer verstörend post-vulgär.
Ich kam von Richtung der diversen NIN-Remixe auf Fischerspooner zu, wahrscheinlich ist das ungewöhnlich. Ich fand einen sicheren Hafen und eine wichtige Sprosse auf dem Weg zur perfekten CD.
"# 1" beinhaltet einen Song über derben Stuhlgang in der Disco und im Allgemeinen. Auch das kann dem weiteren Konsum nur förderlich sein. Mit vollem Darm kann keiner tanzen.
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