6/17/2007

Rain Fall, Barry Eisler

Ein Killer-Roman! Nein, echt. Herr Regen ist ein Menschentöter, der freilich in Unfug schlittert und sich herauskämpfen muss.

Das alles geschieht in Tokio. Gibt es sowas wie japanoploitation? Bestimmt. Wenn, dann wäre diese Geschichte ein Beispiel dafür: sie spielt bewusst mit den plumpen Vorstellungen, die man als gaijin hat und bestätigt einige. Wahrscheinlich ist dieses Romangenre auch nicht dazu gedacht, zur Völkerverständigung beizutragen.

Das Ding funktioniert. Doch insgesamt muss gesagt werden, dass der body count zu gering war. Klingt gemein, ist aber so.

Die Nennung des Namens von James Ellroy auf dem cover (als einer der notorischen Lobhudler) macht allerdings verlegen. Das hat mit seiner Art von Ultra-Noir wenig zu tun. Was bleibt, ist die Erinnerung und der Vorsatz, mal wieder was von eben jenem Dämonenhund der Kriminalliteratur in den Graben zu bekommen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Um Gottes Willen Ben!

Der gute Herr Eisler hat in Japan gelebt und ist in der Kultur tief verwurzelt.
Mangelnde Auseinandersetzung Deinerseits mit den Erzeugnissen im Bereich der Cineastik und Animationsfilme führt natürlich zu einer fehlerhaften Einordnung, was auch durch die eine Japan-Doku auf Arte nicht korrigiert werden kann.

In diesem Roman ist das Gemetzel auch nicht der interessante Aspekt:
Die versachlichte und utilitaristische Sicht von Gewalt steht im Vordergrund, wie auch die Implikationen des gefährlichen Lebensstils für die erfreulich komplexen Charaktere und deren Beziehungsgeflecht.
Wenn man natürlich einen albernen Comic oder einen Elroy-Abklatsch erwartet, kann das nur schief gehen.

o.ben hat gesagt…

Unterstellungen!