6/12/2007

Zodiac, Regie: David Fincher

Die Leidenschaft des Herrn F. ist die Furcht anderer Menschen. Allerdings schrammt er immer recht weit am kommerziellen Aus vorbei und besinnt sich auf wenige Blockbuster-Elemente, die er dann auch eloquent umsetzt.

Seine prägnante Optik hatte Fincher schon bei Alien³ gefunden und so dominiert auch bei diesem Werk die Gefühlsfarbe Schwarz. Die 1970er wirken un-grell und trotzdem bizarr (man denke an des Komissars Riesenfliege). Die wilden Kamerafahrten von Panic Room wurden nicht wiederholt.

Was wäre, wenn der Film nicht so lang wäre? Die individuellen Paranoia-Attacken müssen ja erstmal durchgespielt werden. Desweiteren (und das klingt platt wie auch gemein) hat das was mit Realismus zu tun. Zodiac war/ist echt und echte Verbrechersuche endet selten in pünktlichen Showdowns. Kalifornien ist ein einziger "Panik-Raum" - in dieser Hinsicht ist man fast an Magnolia erinnert. Zodiac kettet die Menschen zusammen.

Downey Junior stolpert zunächst Jack Sparrowesque durch die Büros, kann zur Gänze aber seine Vorschusslorbeeren rechtfertigen. Gyllenhall steht wie kaum ein zweiter für die Peter-Parkerfizierung der Hollywood-Männlichkeit. Sein darzustellender Charakter wird erst lebendig, als er das Blut anderer riecht.

Und damit kommt man zum eigentlichen Thema des Films: es ist nicht Zodiac im Fokus, sondern der Lärm um ihn herum und die furchtbare Grösse von Zeit und Raum. Es ist der unbefriedigende Ausblick auf eine Wirklichkeit voller Spuren und Symbole. Trittbrettfahrer, copy killer und Fans treiben einen Keil zwischen Ursache und Wirkung. Ja, verwirrt sein kann man auch ohne Internet.

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