7/11/2007

Paris Trout, Pete Dexter

Was für eine furchtbare Gestalt. Mr. Trout ist Ladenbesitzer in Georgia in den späten 1940ern und tut, was er für richtig hält. Und keiner hält ihn auf, denn er ist weiss und nicht arm. Der finstere Süden muss wieder für eine Darstellung menschlicher Grausamkeit herhalten.

Dexter schreibt genre-typisch sehr kalt und somit brutal. Es gibt da auch keine hintergründige Lakonie, nach der man greifen kann. Bei Jim Thompson hört man mit etwas Wunschdenken ein leises "Ätsch" des Autoren (auch beunruhigend), doch nicht hier. Beim Plot verunsichert vor allen Dingen die Zeit, die Paris trotz offensichtlicher Abscheulichkeit in der Mitte des Ortes noch verbringen kann. Der Schluss ist zum einen konsequent, zum anderen aber tatsächlich noch eine Unterstreichung des Irrsinns der Hauptperson.

Wenn es eine Hölle gibt, dann ist Paris Trout da kein kleiner Teufel.

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