7/15/2007

Bringing Out the Dead, Martin Scorsese

Wie konnte der Film nur verpasst werden? Vermutlich trägt Herr Cage nach den vielen Flops auf seinem Weg eine Aura der Verwesung mit sich. Was vollkommen unbegründet ist, denn er hat an einigen höchst erfreulichen Projekten mitgearbeitet. Eines Tages wird er wohl den Status eines Dennis Hopper erreichen, der sich für nichts zu schade ist, sich aber genausowenig festlegen lassen will.

Aber Verwesung passt hier ganz gut. NYC ist weit weg vom Nirvana und in Hell's Kitchen wandern tatsächlich verstümmelte Seelen in den zerkratzten Backofen. Scorcese kennt durchaus die Bewandnis dieses Ortes. Seltsame Einzelgänger und der abgewetzte Asphalt ergänzen sich. Die Spezies des Rettungssanitäters bekommt ja eigentlich wenig Aufmerksamkeit... die üblichen Helden eines Films rufen sie entweder her oder sie kommen zu spät und die Helden fluchen.

Der Fokus liegt auf dem Fleisch und dem Schmutz, der es zu infizieren droht. Erst spät wird klassisch Mund-zu-Mund beatmet, also das getan, was man als Durchschnittsopfer mit Säntitätertum assoziert. Auch schön der spärliche Einsatz der Pietà-Symbolik, beispielsweise mit dem Dealer auf dem Zaun.

Und dazu ist das Ding auch noch ziemlich klug-witzig.

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