11/15/2007

Von Löwen und Lämmern, Robert Redford

Wie aufgeräumt! Das Ding geht los und man ist drin und trotz mehrerlei unterschiedlicher Schauplätze offenbart sich des Themas Tragweite. Also vom Handwerk sauber und durchaus unterhaltungskompatibel. Soweit, so gut, so zynisch.

Wo ist der Haken? Man weiss ja, dass die Revolution nicht televisioniert wird. Im Kino findet sie aber auch keinen Platz. Das Werk beweist einmal mehr, wie sehr das Hollywood-System doch von grossen Namen und *hüstel* Modethemen (an denen Blut klebt) gestützt wird. Jemand, der sich so einen Film anschauen will, weiss das aber freilich.

Redford will nur Gutes, das darf man ihm ruhig glauben. Bedeutendster Beleg dafür dürfte die nüchterne Art sein, mit der die Bilder gemacht wurden. Vor Ort in Afghanistan spielt sich das Drama in einer Eiskuhle ab und kein zweiter Hubschrauber muss spektakulär zerschossen werden. Die Darsteller liefern punktgenau. Cruise macht uns den Republikaner sehr gut und Redford gefällt sich selbst als Politikprofessor und auch dem Zuschauer. Es wird klar, dass der Krieg da drüben auf vielen Schlachtfeldern gefochten, verteidigt, beendet und gewonnen werden könnte. Konjunktiv.

Achja. Krieg und Kino. Wäre es besser, wenn letzteres ersteren ignorieren tät? Man wird es nie wissen. Von Löwen und Lämmern ist zumindest keine vertane Zeit und mag Ausgangspunkt für uncoole politische Positionierungen sein.

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