2/11/2008

Motel, Nimròd Antal

Es ist immer recht gewagt, einen Film kurz und simpel zu halten ohne den Zuschauer zu verärgern. Ein derart offenes Ende wie hier ist selten und selten gut.

Das Leiden anderer zu betrachten ist das Hobby der Motel-Betreiber. Wie furchtbar! Doch halt. Was macht denn der Zuschauer außer Zuschauen? Sehen und gesehen werden, wegsehen und Schaulust. Alles Ideen, die in solchen Genre-Filmen kooperieren und kollabieren. Motel stellt das klug dar und fest.

Schon wieder kann man mit dem Schlagwort 'Raum' durch diesen Film denken: die Ehe ist kaputt - das Haus der beiden, ihre gemeinsame Sphäre, ist brüchig und schäbig und nur dünne Wände dienen als Pelle zwischen ihnen und der Außenwelt. Ein Provisorium der Parallelexistenz. Die amerikanische Leichtholz-Architektur verstört da nur noch mehr. Dann bemerken sie, dass ihr (Lebens-) Raum längst mit Kameras unterwandert ist und schließlich, als sie sich zur Wehr setzen, geht es durch unterirdische Gänge, unter das Fundament und die scheinbare (Erd-) Oberfläche.

Das Ende ist deshalb gut, weil es jenen Raumgedanken genre-gerecht zu Ende führt. Der Ehemann liegt zwischen Leben und Tod - auf der Schwelle zwischen Innen und Außen. Das Innen ist die Ruine des Motelzimmers, das Außen ist das Ungewisse, die Welt in der der Krankenwagen eventuell zu spät kommt.

Oh, und Kate Beckinsale sieht auch verschwitzt natürlich fantastisch aus.

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