7/07/2008

Raging Bull, Martin Scorsese

Karg und rauh und s/w kommt er daher, der Stier. Rocky (vier Jahre älter als RB) ist in Farbe. Rocky hat bessere Fleisch-Matsch-Effekte. Rocky ist zugänglicher. Vielleicht hat Scorcese genau das abgelehnt, diese Sympathie, die man dem ersten Rocky als Charakter und als Film entgegenbringen kann. RB zeigt den echten (zumindest biographisch überprüfbaren) Weg eines echten Boxers in einer echt harten Stadt, die sich eben durch krümeliges Monochrom in ihrer Kantigkeit präsentiert. Wieviel kann LaMotta, der Einstecker, einstecken und wer erleidet Kollateralschäden?

Ein paar Worte zur Körperlichkeit des Herrn de Niro: die Vorbereitung auf das letzte Drittel des Films muss enormen Spass gemacht haben. Diese Plautze! Zusammen mit der Nase entfremdet sie den Schauspieler ganz *gewalt*ig. Damals (1980) war das sicherlich neu und groß und hat maßgeblich zur Legendenbildung von de Niro und auch Scorcese beigetragen. Das Neue Hollywood tanzt keine Walzer. Schon bei Taxi Driver haben sie ja diese tolle Frisur gewagt (und noch einiges mehr, und Raging Bull wird wohl nie so wichtig sein wie Taxi Driver).

Bing-Bing, die Bronx im Nacken: RB ist ein unbequemer Klassiker. Rocky ist aber auch wichtig, der spielt allerdings in Philadelphia.

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