9/08/2008

Blade Runner, Ridley Scott

Wie auch bei Apocalypse Now Redux hat die kinematographische Überarbeitung von BR selbigem gut getan. Diesmal ist Herr Ford nicht nur Statist. Diesmal ist er vielleicht nur eine täuschend echte Menschennachahmung.

BR zeigt vieles. Erstens, wie wichtig Philip K. Dick eigentlich ist. Zweitens, wie wenig es Ridley Scott um markige Zukunfts-Action ging. Drittens, wie ganzheitlich die Darstellung einer verstörenden Zukunftsversion sein kann und wie leicht Archetypen wie Philip Marlowe und diverse femme fatales dort ihren Platz finden können. Und noch mehr.

Kurz vorm Ende muss Deckard (der einfache Angestellte, der sich Bewußtsein einredet) den künstlichen Neon-Arier besiegen. Wo geschieht dies? In und um eine verwesende, verlassene Wohnung herum. Das ist einer der schönsten Symboliken des Filmes: die Innovationen der Gentechnik werden durch die schwächliche Konstruktion eines Zuhauses nicht beschränkt. Nur auf der Ruine der Familie, des Heimes, kann der Mensch Herr seiner eigenen Evolution werden. Auf, hinaus, zu den Sternen.

Das Ende ist paradigmatisch für die cyberpunkige Perspektive. Die Zukunft ist silbern, sie ist elegant geformt wie ein kleines Einhorn: letztlich besteht sie aber nur aus Kaugummipapier und ist sehr leicht zu falten und zu zerknüllen.

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