1/28/2009

Saving Private Ryan, Stephen Spielberg

Der wiederholte Konsum dieses Films bringt seine Rundheit hervor: beim ersten Mal im Kino vor vielen Jahren war man verstört und (im positiven Sinne) umhergeschleudert, jetzt auf DVD sehen die Dinge anders aus.

Spielberg rüttelt mit den brachialen ersten Szenen wunderbar auf, da diese Bilder neu waren - jetzt kennt man sie und weiß, dass ganze Regale voller Egoshooter sich mit dieser Optik verkauft haben. Pervers? Nein, zeitgemäß. Die Bilder funktionieren immer noch und der Film ist immer noch gut, denn er ist rund: mitten im Chaos des Krieges wird ein Quest für die Menschlichkeit angegangen und statt militärischer Anonymität darf charakterisiert und Western-mäßig gemenschelt werden. Ein schlechtes Gewissen kann beim schaulustigen Konsumenten nicht entstehen und am Ende wird das Drama mit dem Tod gesühnt, denn der hat immer das letzte Wort und heiligt alle Missionen. Ein guter Film, der irgendwie Lust auf Malicks böse gefloppten The Thin Red Line macht.

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