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Jeder der einzelnen Wächter steht für eine genial ausdifferenzierte Spielart des Comic-Superhelden und zusammengenommen stehen sie für die Probleme des Besonderen in einer Gesellschaft der Masse und der Massenvernichtung. Aber das ist auch nur eine Lesart, die man Watchmen angedeihen lassen kann: es kann auch "nur" eine verflixt dichte SciFi-Geschichte sein.
Wundervoll ist die gleichzeitige Strenge und das Verspielte: zum einen sind die Rahmen gleichmässig und exakt auf der Seite arrangiert, so dass eine filmartige Optik entstehen kann. Zum anderen ist die Geschichte vollgesogen mit Motiven der neueren nordamerikanischen Geschichte und in diesem fiktiven Jahr "1984 plus x" kandidiert irgendwann ein "RR" als Präsident, ein Cowboy: nicht Ronald, sondern Robert. Kitty Genovese verursacht eine Heldengenese und das Fernsehen bezwingt den Unbesiegbaren.
Es scheint alles um das Geschriebene des Gezeichneten zu kreisen: Rorschachs Tagebuch ist Ende und Anfangspunkt für eine Geschichte mit wahrlich epischen Merkmalen.
Ohne Überlänge ist hier keine Filmversion zu drechseln. Mal sehen.
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