
Gilliams Filme wirken beim Erstkonsum immer ein wenig sperrig: da ist immer so viel Zeug! So viel Ramsch, so viel kleine Details, so viel abgewetzte Kleidung, Bücher, Möbel. Zeug, das kurz vor Müll ist oder für andere Menschen längst welcher ist - also eine Situation, in der sich der teuflische Tom Waits gut auskennt. Aber TIODP brummt nach (wie Waits auch). Wie macht Gilliam das? Mit Spiel oder Ernst?
Ach, diese echte vermüllte Welt... da will man sich doch nur in ein Imaginarium flüchten. (Und von all den vielen Gedanken hab ich doch am liebsten die interessanten, sagten einst die Sterne.) Es geht immer nur ums Weglaufen und ums Einholen, oder? Rein in den Film, heraus aus der Welt, hinein in den Sessel, hinein in den Kopf, hinein in Klatschpresse und Holzkiste. Rein in die Lüge, raus aus der Verliebtheit. Rauf auf den Wagen, die Karawane zieht weiter.
Genau wie die Kunden in den Kopf des Docs flüchten, so flüchtet sich die bezaubernde junge Dame in die Liebe, nur um dann zu sehen, dass der Hallodri auch nur das echte mit dem unechten Haitiesken vermischt.
Hunde, wollt ihr ewig leben? Von wollen kann keine Rede sein. Aber durch diesen finalen Stunt hat Heath Ledger sich ein kleines bisschen Unsterblichkeit erspielt. Famos und schade, und deshalb Schizophrenie deluxe.
Echte Welt... ein bizarres Wort, dieses "echt". Gilliam soll sich doch jetzt endlich an Don Quixote machen, oder? Ist das nicht eine gescheiterte Geschichte (über die es eine Dokumentation gibt), die sich über eine scheiternde (Menschen- und Welt-) Geschichte definiert? Windmühlen haben Räder, aber sie fahren nicht weg. Weglaufen und Einholen. Echt jetz ma.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen