3/08/2010

Død snø, Tommy Wirkola

Der tote Schnee ist eine Metapher (die einzige in diesem arg direkten Film) für tiefgefrorene Nazi-Zombies, die ein paar zunächst fröhliche Rodler zermatschen. Ja, zermatschen. Das Genre heißt Splatter und hier fällt niemand so einfach um - nein, es muss auch jeglicher Appetit aus dem Zuschauer getrieben werden. Signifikant ist die berufliche Intention der jungen Opfer: es sind angehende Mediziner, sie wollen mit Körperwelten Geld verdienen. Einer von ihnen (der sich noch am erfolgreichsten gegen die furchtbar glucksend-schleimigen Uniform-Germanen schlägt) kann zunächst kein Blut sehen. Haha. Wenn es denn nur ums "sehen" ginge. Ha.

Für alle, die die Relevanz dieser Art von Produkt in Frage stellen: es gibt Filmfestivals, bei denen nur solcherlei Filme gezeigt werden. Und ein gewisser Herr Jackson, der sich jetzt mit Hobbits und Mittelerden rumschlägt, hat einst als Regisseur von Braindead die wohl größte Referenz dieser Klasse geschaffen.

Freilich wurde hier außer totem Schnee ein ekelhafter Film erwartet, denn wo die Geschichte klar ist und keine Spannung aufweisen kann (wie das so ist beim Splatter), muss die Bestürzung des Zuschauers das Maß aller Dinge sein. Man muss sich fragen, warum man sich solchen Mist überhaupt anschaut. In jener Hinsicht verdienen diese Winterspiele eine Goldmedaille. Man muss es wohl sportlich sehen. Denn irgendwie ist das Produkt sympathisch, auf diese nerdige, abgründige Horrorkonsumentenart - wahrscheinlich sind es die vielen Genrezitate, die eine subkulturmäßige Heimeligkeit schaffen. Freilich auf ganz widerliche Art und Weise.

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