5/03/2010

The Man in the High Castle, Philip K. Dick

Hier der wiki-Artikel.

Ja, was wäre denn nun wenn? Dieser Klassiker zeigt nicht genau, WAS dann wäre, sondern die Umstände einer solchen Frage. Alles nicht so einfach. Also: in dem Roman gibt es einen Roman, der das "WasWäreWenn" beschreibt, welches die Geschichte des Lesers ausmacht. Daher auch der seltsame deutsche Titel: das "Orakel vom Berge" ist der Autor in Dicks Roman, der die Dystopie eines besiegten Nazi-Deutschlands umschreibt.

Ach, Geschichte - die teils kristalline Kognition eines kulturellen Makrosystems. Dick hat keinen SciFi-Reißer geschrieben, bei dem Nazi-CybOrks die dem Leser genehme Weltanschauung bedrohen, nein: hier gibt es einige Gestalten, die sich mit dem Mysterium der Zeit insgesamt auseinandersetzen. Da wäre ein Antiquitätenhändler, der sich an der historischen "Aura" der Dinge bereichert und jene demensprechend zu maximieren trachtet. Da ist auch Spionage und Täuschung, denn die ist teil aller politischen Kontrollsysteme. Und da ist die Pilgerin, die in einer sehr schönen finalen Szene zum Erdenker einer vermeintlich besseren Weltordnung vordringt und sich eigentlich in seine Fiktion hineinwünscht und enttäuscht werden muss.

Wann bekommt Dick seinen festen Platz im schulischen Lehrbetrieb? Vielleicht ist er noch immer zu gefährlich für jene Kaste, die anderen die Welt erklären soll.

Und vielleicht ist ja Fatherland von Robert Harris ein wenig süffiger - besser ist er bestimmt nicht.

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