6/11/2010

The Mystic Arts of Erasing All Signs of Death, Charlie Huston

Warum knackte das Produkt nicht wirklich? Zu hohe Erwartungen. Verdammt, Herr Huston!

Hier kommt eine Unterstellung: der Autor will es endlich in die finanziell sicherere (?) Riege der Filmideeproduzenten schaffen. Die vorliegende Geschichte passt recht gut ins Kino: mit den derben Details der Tatortreinigung kann der Trailer durchschockt werden, mit der zartherben love story kann der Konsument dann in die Nacht entlassen werden.

Wie wäre es besser? Mehr räudige Schmutzdetails. Die ersten hundert Seiten sind so schön derb, da ist einem die später enthüllte Räuberpistole um Mandeln und Menschen in der Enge eher weniger wichtig. The Shotgun Rule macht da einiges richtiger: nicht eindeutig im pulp angesiedelt aber doch eindringlich trotz (oder gerade wegen?) der knochentrockenen Splatterelemente.

Die Daumen für Sleepless sind gedrückt.

1 Kommentar:

JCD hat gesagt…

Sleepsless war ganz phantastisch.
Ich habe mich sogar hinreissen lassen, Herrn Huston eine mail zu schreiben - die er binnen 2er Werktage beantwortete - in der ich ihm sehr für das Spitzenwerk dankte.
Tolle Prämisse, wunderbare Analyse der Machtverhältnisse in unserer Welt und der Implikationen des Wegfalls der Träger des Consumption Cycles, u.a. die Beschleunigung faschistoider Tendenzen des Establishments. Tolle Charaktere, kleiner Einstreuung von tactical espionage action (dafür lese ich sonst ja Barry Eisler). Jeder der das mag sollte gleich den Weg aus der Fiktion in "The New Pearl Harbor" finden!